Fröhliche Ostern!

Mein Osterfest begann schon früh am Morgen um 8.00 sehr gut, obwohl ich hier auf Mallorca natürlich nicht mit meiner Familie feiern kann. Dafür hatte unser Coach aber ein erstklassiges Pancake-Osterfrühstück organisiert und zubereitet und der Osterhase hatte sogar ein paar Eier auf der Terrasse versteckt.

Nach dem leckeren Frühstück ging es gleich aufs Wasser, um ein letztes Mal das Regattamaterial zu testen bzw. einzusegeln und die letzten Feinheiten einzustellen. Gleichzeitig war es auch noch einmal eine echt tolle Segeleinheit bei ausnahmsweise mal nicht so starkem Wind und strahlendem Sonnenschein. Die Übungen liefen außerdem ziemlich gut bei mir, was mir nochmal eine gute Portion Selbstbewusstsein für morgen gab. Morgen geht dann um elf Uhr das erste Rennen der Princess Sofia Regatta los. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf die ersten Rennen!

Day off?

Mit bis zu 40 kts pfiff es heute durch die Bucht vor Palma, also sah man keinen einzigen Segler auf dem Wasser. Meine Trainingsgruppe nutzte den Tag als Layday bzw. dazu, die Boote für die Regatta fertig zu machen. Wir registrierten uns also im Regattabüro, klebten die Eventsticker auf und checkten nochmal alles durch. Dabei stellte ich fest, das mein Mastoberteil, welches ich im Winter gerade erst repariert hatte, schon wieder an derselben Stelle kaputt war.

So etwas ist natürlich anstrengend und nervig und so verlängerte sich die für „Bootsbau“ eingeplante Zeit auf ca. 3 Stunden. Zwei-Hand-Boot-Segler, die ständig irgendwas ausbessern oder reparieren müssen, werden über diese drei Stunden lachen, aber für einen Lasersegler ist das schon recht viel.

Nachdem endlich alles erledigt war, wurde der Tag dann aber doch noch zu einem Layday und ich fand etwas Zeit zum Entspannen.

Da war wohl etwas Wasser auf der Linse….

Nachdem gestern Vormittag gar kein Wind war und wir daher eine „regenerative“ Radtour machten, die aber irgendwie nicht so regenerativ war, sondern ziemlich anstrengend, hatten wir heute ordentlich Wind mit 15-20kts aus WSW und ganz tolle große Wellen.

In einer kurzen knackigen 2-Stunden-Einheit trainierten wir Wenden, segelten drei Angleichschläge auf jedem Bug und hatten einen wunderbaren Vorwind, auf dem ich mich einige Male nur knapp mit einer eher ungewollten Halse vor einer Kenterung nach Luv retten konnte.Anschließend segelten wir noch zwei Rennen, wobei ich im zweiten Rennen zusammen mit zwei anderen Seglerinnen als erste über die „Ziellinie“ fuhr. Wer das Rennen nun gewonnen hatte, war nicht so ganz klar, weil die zweite Zieltonne irgendwie nicht mehr da war.

Nach so einer anstrengenden Segeleinheit darf natürlich das Ausradeln nicht fehlen und wenn man dann schon mal unterwegs ist, kann man den Tag auch mit einem leckeren Frozen Yoghurt abrunden. 🙂

T wie Traumbedingungen

Heute war der erste Segeltag vom (schon!) letzten Trainingslager auf Mallorca und wir hatten endlich die herrlichen Traumbedingungen, an die wir vom letzten Jahr noch so gewöhnt waren: 18 Grad, Sonne, Seabreeze und ein bisschen Welle – perfekt! Wir nutzten die schönen Bedingungen für eine zweistündige Einheit, in der wir zum Anfang, um wieder reinzukommen, ein bisschen Speedtesting machten und anschließend zwei Trainingsrennen mit ein paar anderen Trainingsgruppen segelten. Hinterher ging es dann mit einem langen Vorwind zurück in den Hafen. Eine rundum gelungene erste Einheit! So darf es weitergehen!

1. Abi-Klausur – check! Ich bin dann mal weg…

Nach einem einwöchigen Lernmarathon habe ich heute meine erste Abi-Klausur in Biologie geschrieben. Nachdem ich den Zettelstapel mit den ganzen Aufgaben um 13.00 Uhr schließlich mit einem guten Gefühl abgegeben hatte, fiel der ganze Druck, die Anspannung und die Aufregung der letzten Tage endlich von mir ab.

Zurück im Internat ging es dann erstmal in den Kraftraum, um den Kopf wieder frei zu bekommen und anschließend packte ich mein Handgepäck für den Flug nach Mallorca. Es geht nämlich wieder ins Trainingslager und dann steht auch schon die erste Regatta für dieses Jahr an, die Princess Sofia Regatta! Ich freue mich, endlich wieder aufs Wasser zu können und ein bisschen Abstand von der Schule und der ganzen Lernerei zu bekommen, werde mich aber wohl vor dem Schulkram nicht ganz drücken können…Jetzt geht es aber erstmal ab in den Süden, auf Mallorca sollen 16 Grad sein!!!

Byebye Schulzeit!

So das wars. Nie wieder Unterricht! Gestern hatte ich meinen letzten Schultag. Kaum zu glauben! Man fiebert jahrelang auf diesen Zeitpunkt hin und am Ende kommt er doch schneller als man ihn erwartet.

12 Jahre die Schulbank drücken sind jetzt vorbei, aber die Abiturprüfungen stehen noch an und dafür muss natürlich gelernt werden. Bis zu meiner mündlichen Prüfung Mitte Juni muss ich also meine Nase noch ein paar Mal in die Bücher stecken. Danach halte ich dann aber hoffentlich ein gutes Abiturzeugnis in den Händen, sodass ich anschließend mit voller Konzentration in meine Saisonhöhepunkte im Sommer starten kann!

Abenteuer außerhalb des Leistungssports

Als Leistungssportler sieht man ja viel von der Welt. Und als Leistungssegler sowieso. Fahrtensegler sehen noch mehr von der Welt. Und irgendwann möchte ich auch mal einen großen Segeltörn machen und dabei die Welt entdecken.

Das ist heutzutage ja ganz einfach. Dass es noch vor 50 Jahren eine echte Herausforderung war, hat Michael Weber, Schauspieler am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und Bruder eines ehemaligen Crewmitglieds, gemeinsam mit Christian Ebert aus Original-Filmaufnahmen der 70er Jahre, Logbucheinträgen und Aufzeichnungen an Bord eindrucksvoll in Szene gesetzt und aus einer Segeldokumentation ein künstlerisches Filmerlebnis geschaffen. Dieses läuft zur Zeit im Kino in Kiel und wird demnächst auch in Eckernförde, Bremen, Hamburg und München gezeigt.

Der Film erzählt von dem Abenteuer einiger Kieler Studenten, die am ersten „Volvo Ocean Race“, damals hieß die Regatta noch „Whitbread Round the World Race“, teilnahmen. Mit 12 Crewmitgliedern ging es mit der Peter von Danzig, dem einzigen Boot der Flotte, das keinen Motor hatte, einmal um die Welt.

Bild: Bill Timkey

In Rio kam Gert Findel mit an Bord, wie ich Mitglied im Segler-Verein Großenheidorn. Er hat mir ein bisschen von seinen Erlebnissen an Bord erzählt:

Die Aufnahmen des Films sind mit Super 8 Kameras aufgenommen worden, die natürlich im Gegensatz zu den heutigen Actionkameras nicht wirklich seefest waren und genauso wie das, aus Sicherheitsgründen vorgeschriebene, einzige Funkgerät an Bord nach kurzer Zeit vom Salzwasser ausgeschaltet wurden.

Da es an Bord keinen Strom gab, musste auf 2 Petroleumherden gekocht werden, die, um die ganze Mannschaft zu versorgen, den ganzen Tag liefen. Geduscht wurde aufgrund des begrenzten Süßwasservorrats nur bei Regen. Und bei den riesigen Wellen auf hoher See fliegt unter Deck auch häufiger etwas durch die Gegend und geht kaputt. Man will sich also nicht vorstellen wie es unter Deck gerochen haben mag. Navigiert wurde übrigens nur mit klassischem Navigationsbesteck, denn GPS gab es ja noch gar nicht!

Man sieht schon, dieses Abenteuer war kein Sonntagsnachmittags-Kaffeeklatsch-Segeln. Nein. Der Film „Last Ship Home“ beschreibt das ursprüngliche, harte und mental unglaublich anstrengende Segeln, so ungefähr wie es Magellan, Christoph Kolumbus und Thomas Cook erlebt haben müssen. Durch die Supra 8 Aufnahmen, untermalt mit Sprachaufnahmen der Einträge ins Logbuch, gewinnt man einen sehr authentischen Eindruck vom (Über)leben an Bord. Der Film ist auf jeden Fall etwas für alle Abenteurer und alle, die sich für Weltumsegelungen und das Leben und die Probleme während eines Segeltörns, aber auch die vielen Erfahrungen die man an Bord sammelt, interessieren. Auch wenn die gezeigten Ereignisse schon ziemlich lange zurückliegen, kann man sicher auch das ein oder andere fürs heutige Segeln lernen.

Suchbild: Was fehlt? (mit Auflösung)

Nach der Ruhe der letzten Tage kam heute der Sturm. Den Wind, der uns die letzten Tage für die Rennen gefehlt hatte, hatten wir heute zu viel. Aber immerhin, wir schafften ein Rennen! Das war aber für die meisten von uns eher Überleben als Segeln. Von 55 gemeldeten Seglern schaffte es nur knapp über die Hälfte ins Ziel. Mit ca. 5 Kenterungen quälte auch ich mich über den Kurs, aber nachdem ich schon die erste Kreuz geschafft hatte, wollte ich nicht mehr aufgeben! Also kämpfte ich und war so auf jeden Fall nicht Letzte im Ziel.

Dann kam das Reinfahren. Bis auf eine weitere Kenterung war bis zum Hafen alles gut.

Dann ging alles schief.

Ich wollte am Strand anlegen, auf den eine riesige Welle stand. Ich machte das Ruder los und…

…mein Boot schoss in den Wind, die Schot verhedderte sich und ich kenterte. Dabei löste sich mein Ruder von der Pinne und verschwand in den Wellen.

Die Pinne konnte ich noch retten, mein Boot schnell aufrichten, dann kam die nächste Welle. Die war ziemlich groß. Mein Boot wurde frontal getroffen und machte einen Abgang übers Heck. Ich bekam den Rest nicht mehr mit, weil ich aus dem Boot geschleudert wurde und von der Welle gewaschen wurde.

Als ich wieder auftauchte, schon das schlimmste befürchtend, sah ich mein Boot 20m weiter gekentert treiben, ABER wie durch ein Wunder war der Mast noch ganz! Die Pinne immernoch fest umklammert, versuchte ich mein Boot einzuholen, um es aufzurichten, bevor der Mast doch noch brechen würde. Mit der Pinne in der Hand und kaum noch Kraft nach all den Kenterungen, gestaltete sich das Aufrichten aber ziemlich schwierig.

Schließlich schaffte ich es doch und dann waren auch meine Trainingspartnerinnen mit meinem Slipwagen da und halfen mir, mich und mein Boot zu retten.

Mein Ruder aber, im Wert von ca. 400€, war weg. Ich lief also am Strand entlang und fragte alle Surfer, ob sie mein Ruder gesehen hätten und hinterlegte bei der Surfschule meine Telefonnummer, falls es doch noch gefunden würde.

Später am Nachmittag, nachdem wir unsere Boote für die nächsten zwei Wochen fertig gemacht hatten, ging ich nochmal am Strand entlang. Plötzlich sah ich aus dem Wasser eine weiße Spitze ragen! Erst dachte ich, es wäre bloß Wunscheinbildung, aber dann sah ich es nochmal. Mein Ruder!!! Ihr könnt euch meine Erleichterung vorstellen.

Mallorca Trainings Camp Regatta Day 2

Die halbstündige Laufsession am Morgen war auch schon das anstrengendste vom ganzen Tag. Um 12 Uhr ging es erst in den Hafen, da wir erst um 14 Uhr Start hatten. Wir teilen uns nämlich eine Bahn mit den 470ern und die waren vor uns dran. Um 12 Uhr und auch um 14 Uhr waren die aber immernoch nicht gestartet und so hatten wir auch erstmal wieder Startverschiebung. Also holte ich mein Bio-Buch raus und lernte fürs Abi.

Irgendwann hatten einige Segler keine Lust mehr zu warten und legten vorm Hafen einen eigenen Kurs aus, auf dem dann kurze Rennen mehr oder weniger gesegelt wurden.

Um ca. 15.30 Uhr beschlossen wir dann auch nicht länger die Zeit zu vertrödeln und rauszufahren und kurze Zeit später schickte uns die Wettfahrtleitung auch auf die Bahn. Bei guten 10kts segelten wir uns ein, aber das war es dann auch schon wieder mit dem Wind, also wurden wir wieder rein geschleppt. Insgesamt ein eher unproduktiver Tag, aber die Bedingungen kann man sich beim Segeln leider nicht aussuchen.

Mallorca Sailing Camps Regatta Tag 1

Man nehme eine leichte Brise, sehr viel Nebel und einen leichten Swell. Das reicht leider nicht für eine Wettfahrt – nicht mal bei einer Trainingsregatta. So verbrachten wir heute zwar mehr als fünf Stunden auf dem Wasser, segelten aber nicht eine Wettfahrt. Die Wettfahrtleitung versuchte nicht einmal einen einzigen Startversuch.

Die kurzen Windphasen während der Startverschiebung nutzten wir zum Angleichen und Wenden trainieren und bräunen. Außerdem versuchte ich mich ein bisschen im Laser Standard. Das ist bei wenig Wind deutlich interessanter als Radialsegeln, weil hinter dem 7qm großen Standardsegel deutlich mehr Wumms ist als hinter dem 5,6qm Radialsegel. Trotzdem bleibe ich lieber im Laser Radial. Ansonsten könnte das Überleben bei Starkwind ziemlich problematisch werden….