How to reach your Potential and Thrive without Burning Out

Deutsche Version weiter unten

You know by now that this topic has been on my mind lately and I just wanted to share some more of my Learnings and research with you.

© Felix Diemer

Many of us spend a significant portion of our lives at work, but when do we really feel truly fulfilled and satisfied with our jobs? In my last article I already mentioned Jay Shetty, a podcaster, author, and former monk, and this article will also be based on some learnings from one of his podcasts that really resonanted with me. He says, one of the keys to finding fulfilment without burning out at work (considering sailing has become basically like work for me) is to focus on growing and evolving, both personally and professionally. In this blog post I’ll apply some of Jay’s insights to my experiences from last year and share the conclusions I drew for myself.

Creating a culture of Trust

Jay emphasizes the importance of creating a culture of trust at your workplace. This means building relationships with colleagues or teammates based on honesty, mutual respect, and support. When you trust the people you work with, you’re better equipped to handle stress and challenges. Ultimately this is about the people that you work closely with but it’s also about people who you rely on, for example financially. In a sailing team you rely on your sponsors (and they rely on you to fulfil your end of the deal) to not only support you in this moment but continue the partnership until you have reached the goal of the campaign. Clarifying this is crucial to create a campaign setup in which I as an athlete can feel safe and focus on my performance.

© Simon Toplak

Acquiring New Skills to Decrease Stress

Jay also notes that learning new skills can help decrease stress and increase confidence. When you are pushing the limits and facing new challenges on a daily basis this is naturally stressful. Feeling uncapable of tackling those challenges? Or maybe you feel like you’re always falling behind and never get to work proactively? That might be because you’re lacking a certaiun skill, so it’s important to be honest with yourself and identify skills that you are missing and take steps to develop those skills or find them in a coach, mentor or teammate.

Setting Meaningful and SMART Goals

Last year Nadi and I set ourselves the goal to qualify for the national team. In order to do that we had to come Top 8 at the World Championship in Canada. This was a necessary achievement to secure funding for the two campaign years to come, so we thought. It is great to have confidence in yourself and think big. Then you can achieve great things. But a little bit of realism is also needed to set goals that won’t burn you out. That’s what the R in the SMART Goals method stands for after all. That goal of coming Top 8 was most probably set too high.

© Felix Diemer

Focusing on Relationships as Much as Work

While it’s important to be productive and focused and have a professional attitude, Jay also emphasizes the importance of focusing on relationships. Building strong relationships with colleagues or your teammates can help you feel more fulfilled and supported, which in turn can lead to increased productivity and satisfaction. It’s important to take the time and resources to connect on a personal level (not just via email or over the phone!) and I totally agree. Talking face to face can do wonders to your problems. People tend to misinterpret less and feel more compassion for each other which will lead to better solutions for everyone.

I have talked to people who have handled their sailing relationships solely professional, and I have also tried that in the past. But I have come to the conclusion that in an Olympic campaign, we spent so much time together (more than with an actual boyfriend) that I want that teammate to be a dear friend as well.

Conclusion

Creating an environment, a system in which I can perform at my best for a long time without draining myself involves a combination of personal growth, meaningful SMART goals, and supportive relationships. With these learnings in mind I can create an environment in which I can sustainably thrive.

Deutsche Version

Wie kann ich mein Potenzial ausschöpfen und in meiner Arbeit aufgehen, ohne auszubrennen?

Ihr dürftet inzwischen wissen, dass mich dieses Thema in letzter Zeit sehr beschäftigt hat, und ich wollte hier einfach ein paar weitere meiner Erkenntnisse mit euch teilen.

Wir verbringen einen großen Teil unseres Lebens mit Arbeiten. Aber wann fühlen wir uns wirklich erfüllt und zufrieden damit? In meinem letzten Artikel erwähnte ich bereits Jay Shetty, einen Podcaster, Autor und ehemaligen Mönch, und auch dieser Artikel wird auf einigen Erkenntnissen basieren, die ich aus einem seiner Podcasts mitgenommen habe. Er sagt, einer der Schlüssel, um Erfüllung zu finden, ohne bei der Arbeit auszubrennen (man bedenke, dass Segeln für mich quasi wie Arbeit geworden ist), ist es, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln, sowohl persönlich als auch auf professioneller Ebene. In diesem Blogbeitrag werde ich einige von Jays Erkenntnissen auf meine Erfahrungen des letzten Jahres anwenden und meine Schlussfolgerungen daraus mit euch teilen.

Eine Kultur des Vertrauens schaffen

Eine Kultur des Vertrauens zu schaffen bedeutet, dass man Beziehungen zu Kollegen oder in meinem Fall Segelpartnern und Teammitgliedern auf der Grundlage von Ehrlichkeit, gegenseitigem Respekt und Unterstützung aufbaut. Wenn man den Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, vertraut, ist man besser in der Lage, Stress und Herausforderungen zu bewältigen. Letztlich geht es dabei um die Menschen, mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten, aber auch um Menschen, auf die wir uns zum Beispiel in finanzieller Hinsicht verlassen. In einem Segelteam verlassen wir uns darauf, dass unsere Sponsoren uns nicht nur in diesem Moment unterstützen, sondern die Partnerschaft fortsetzen, bis das Ziel der Kampagne erreicht ist (und diese verlassen sich darauf, dass wir unseren Teil der Abmachung erfüllen). Dies klar zu kommunizieren ist entscheidend, um ein Kampagnen-Setup zu schaffen, bei dem ich mich als Sportler sicher fühle und auf meine Performance konzentrieren kann.

Neue Fähigkeiten aneignen, um Stress zu vermindern

Jay weist auch darauf hin, dass das Erlernen neuer Fähigkeiten dazu beitragen kann, Stress abzubauen und das eigene Selbstvertrauen zu stärken. Wenn man täglich an seine Grenzen geht und vor neuen Herausforderungen steht, ist das natürlich stressig. Fühlt man sich überwältigt damit, diese Herausforderungen anzugehen oder hat man das Gefühl, immer hinterher zu rennen und nie proaktiv agieren zu können, könnte das daran liegen, dass eine bestimmte Fähigkeit fehlt. Deshalb ist es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und festzustellen, welche Fähigkeiten einem fehlen, und Schritte zu unternehmen, um diese Fähigkeiten zu entwickeln oder sie bei einem Coach, Mentor oder Teamkollegen zu finden.

Sinnvolle und SMARTe Ziele setzen

Letztes Jahr haben Nadi und ich uns das Ziel gesetzt, uns für die Nationalmannschaft zu qualifizieren. Um das zu erreichen, mussten wir bei der Weltmeisterschaft in Kanada unter die besten 8 kommen. Das war notwendig, um die Finanzierung für die kommenden zwei Kampagnenjahre zu sichern, so dachten wir. Es ist großartig, wenn man Vertrauen in sich selbst hat und groß denkt. Nur dann kann man große Dinge erreichen. Aber man muss auch Ziele formulieren, die realistisch sind. Dafür steht schließlich das R in der SMART Goals-Methode. Das Ziel, unter die Top 8 zu kommen, war höchstwahrscheinlich zu hoch gesteckt.

Beziehungen genauso wichtig nehmen wie die Arbeit selbst

Es ist zwar wichtig, produktiv und konzentriert zu sein und eine professionelle Einstellung zu haben, aber Jay betont auch, wie wichtig unsere Beziehungen zu den Menschen in unserem Umfeld sind. Starke Beziehungen zu Kollegen oder Teamkollegen zu haben kann dazu beitragen, dass man sich erfüllt und unterstützt fühlt, was wiederum zu einer höheren Produktivität und Zufriedenheit führen kann. Es ist wichtig, Zeit und Ressourcen zu investieren, um persönlichen Kontakt zu halten (nicht nur per E-Mail oder Telefon). Ein persönliches Gespräch z.B. bei einem Kaffee kann bei Problemen Wunder bewirken. Menschen neigen dazu, weniger falsch zu interpretieren und mehr Mitgefühl füreinander zu empfinden, was zu besseren Lösungen für alle führt.

Ich habe mit Leuten gesprochen, die ihre Segel-Beziehungen ausschließlich auf professioneller Ebene gehandhabt haben, und auch ich habe das in der Vergangenheit versucht. Aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir in einer Olympiakampagne so viel Zeit miteinander verbringen, dass ich möchte, dass dieser Segelpartner auch ein guter Freund für mich ist.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schaffung eines Umfelds, in dem ich über einen langen Zeitraum hinweg Höchstleistungen erbringen kann, ohne mich selbst auszulaugen, eine Kombination aus persönlichem Wachstum, sinnvollen SMARTen-Zielen und unterstützenden Beziehungen erfordert. Mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf kann ich ein Umfeld schaffen, in dem ich nachhaltig erfolreich sein kann.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

For a more diverse Leadership Landscape

Deutscher Text weiter unten!

On this International Women’s Day I want to share with you some insights I recently acquired through an Online Female Leadership Seminar lead by Lena Schiller and some thoughts on a situation that I experienced just last week.

Some Definitions

In the female leadership seminar, we discussed the difference between “Women in Leadership” and female/feminine leadership on the basis of Michelle Miller’s Ted Talk “We need to restore femininity” which was very eye-opening for me. After Michelle’s theory, character traits and skills that we associate specifically with masculinity, are more results oriented and those associated with femininity are more experience oriented. However, while still in many organisations only the masculine traits are deemed as good leadership skills, in fact both masculine and feminine leadership skills are needed. Also, as it turns out it is completely normal for me to have “male” character traits such as pragmatism and rational decision making and still am a fully normal and worthy women! In turn, my best friend who is really empathetic and can be very sensual could not be a better man.

So, what is the difference between just having women in leadership roles and truly supporting feminine leadership? If I as a women have to foster masculine character traits in myself and therefore change myself to be more masculine to be eligible for a leadership role, that only changes me into someone I am not but doesn’t change the leadership landscape. But if we change our cultural understanding of what leadership needs to be – which is not just executing power and rational decision making but also empathy, community and self care – then we can maybe change our world sustainably for the better.

Now, why do we need a change in our leadership landscape?

Picture this – and none of it is altered or made up: A casual dinner night with friends, together we are 3 men and 2 women. One of our friends brought a friend who is new to the group. He has a very strong opinion of what is going wrong in the world but also claims to be very open minded to any other opinions and perspectives. The evening starts with us all setting some ground rules: If anybody feels uncomfortable during the conversation, they can say a safeword and we would change the topic. A very good set up we all thought for an evening full of political conversation coming up.

As the night progresses, the conversation shifts more and more to the topic of monetary policy. As I am not too familiar with the works of banks and the history of money, I listen carefully and only say a few things. It goes on and on and on and almost gets a bit heated, the newcomer to our group is talking very passionate to say the least. It also becomes progressively harder for me and my female friend – or anyone but the newcomer to our group – to share their view on the topic or ask questions. I start getting exhausted from the intense conversation and tired as the clock moves, but I try to keep focused to learn more. At some point me and my female friend start our own conversation about sustainability and eventually leave the table to clean up the kitchen so we could go to bed soon to get enough sleep.

I said to my female friend: “I’m not trying to prove a point here but look who is talking endlessly about money and who is cleaning the kitchen.” She replied that she had thought exactly the same…

The next day I talk to my two male friends who were also there that night. They both tell me that they felt very uncomfortable and tensed during the conversation and when they had realised that me and my female friend had left the table because the conversation seemed to lead nowhere, they had thought to themselves that that was the smartest move to do in that situation.

Conclusion

I am a bit indifferent about that. I think the smartest move would have been to say the safeword and claim my space in the conversation to then lay some new communication ground rules (for example these 10 ways to have better conversations by Celeste Headlee) rather than bailing out. That’s what I should have done or what anyone else at the table should have done. But even though we had talked about it at the beginning of the night, nobody felt comfortable to speak up about what they truly felt and thought.

That’s why we need a change in our leadership landscape. We need not only masculine leadership traits in men and women. We also need a lot more feminine leadership traits also in both men and women. Like this we place more value on how we communicate rather than what we communicate. So we can make sure that all people are heard and not only those who bark the loudest. Because in our everchanging complex world only a diverse variety of perspectives will lead to better decision making for all of us.

I’m very interested to see what you think about this, so please do share your thoughts in the comments and do share my article with your friends and colleagues.

Deutscher Text

Für eine diversere Führungslandschaft

An diesem Internationalen Frauentag möchte ich mit euch einige Erkenntnisse teilen, die ich kürzlich in einem Online-Seminar für Female Leadership unter der Leitung von Lena Schiller gewonnen habe, sowie einige Gedanken zu einer Situation, die ich erst letzte Woche erlebt habe.

Einige Definitionen

In dem Female Leadership Seminar diskutierten wir den Unterschied zwischen „Frauen in Führung“ und weiblicher Führung auf der Grundlage von Michelle Millers Ted Talk „We need to restore Femininity“, der mir sehr die Augen geöffnet hat. Nach der Theorie von Michelle sind Charaktereigenschaften und Fähigkeiten, die wir speziell mit Männlichkeit assoziieren, eher ergebnisorientiert und diejenigen, die mit Weiblichkeit assoziiert werden, eher erlebnisorientiert. Während jedoch in vielen Organisationen nach wie vor nur die männlichen Eigenschaften als gute Führungsqualitäten angesehen werden, werden in Wirklichkeit sowohl männliche als auch weibliche Führungsqualitäten benötigt. Außerdem hat sich herausgestellt, dass es für völlig normal für mich als Frau ist, „männliche“ Charaktereigenschaften wie Pragmatismus und rationale Entscheidungsfindung zu haben und trotzdem eine ganz normale und wertgeschätzte Frau zu sein! Im Gegenzug könnte mein bester Freund, der sehr einfühlsam ist und sehr sinnlich sein kann, kein besserer Mann sein.

Worin besteht also der Unterschied zwischen dem bloßen Vorhandensein von Frauen in Führungspositionen und der echten Unterstützung von weiblicher Führung? Wenn ich als Frau männliche Charaktereigenschaften in mir selbst fördern und mich daher verändern muss, um für eine Führungsrolle in Frage zu kommen, dann macht mich das nur zu jemandem, der ich nicht bin, aber es verändert nicht die Führungslandschaft. Wenn wir aber unser kulturelles Verständnis davon ändern, was Führung sein muss – nämlich nicht nur die Ausübung von Macht und rationale Entscheidungsfindung, sondern auch Empathie, Fürsorge und Self Care – dann können wir vielleicht unsere Welt nachhaltig zum Besseren verändern.

Warum brauchen wir nun einen Wandel in unserer Führungslandschaft?

Stellt euch Folgendes vor – und nichts davon ist verändert oder erfunden: Ein zwangloses Abendessen mit Freunden, zusammen sind wir 3 Männer und 2 Frauen. Einer unserer Freunde hat einen Freund mitgebracht, der neu in der Gruppe ist. Er hat eine sehr starke Meinung darüber, was in der Welt schief läuft, behauptet aber auch, anderen Meinungen und Perspektiven gegenüber sehr aufgeschlossen zu sein. Der Abend beginnt damit, dass wir gemeinsam einige Grundregeln aufstellen: Wenn sich jemand während des Gesprächs unwohl fühlt, kann er ein Safeword sagen, und wir wechseln das Thema. Eine sehr gute Vorbereitung auf einen Abend voller politischer Gespräche, wie wir alle fanden.

Im weiteren Verlauf des Abends verlagert sich das Gespräch immer mehr auf das Thema Geldpolitik. Da ich mit der Arbeit von Banken und der Geschichte des Geldes nicht allzu vertraut bin, höre ich aufmerksam zu und sage nur ein paar Dinge. So geht die Konversation weiter und weiter und wird fast ein wenig hitzig, der Neuling in unserer Gruppe redet gelinde gesagt sehr leidenschaftlich. Außerdem wird es für mich und meine Freundin – oder irgendjemand anderen als den Neuling in unserer Gruppe – immer schwieriger, unsere Meinung zu dem Thema zu äußern oder Fragen zu stellen. Ich bin erschöpft von der intensiven Unterhaltung und müde, während es später und später wird, aber ich versuche, mich zu konzentrieren, um mehr zu lernen. Irgendwann beginnen meine Freundin und ich unser eigenes Gespräch über Nachhaltigkeit und verlassen schließlich den Tisch, um die Küche aufzuräumen, damit wir bald ins Bett gehen können, um genug Schlaf zu bekommen.

Ich sagte zu meiner Freundin: „Ich will ja nichts beweisen, aber schau mal, wer hier endlos über Geld redet und wer die Küche aufräumt.“ Sie erwiderte, dass sie genau dasselbe gedacht hatte…

Am nächsten Tag spreche ich mit meinen beiden männlichen Freunden, über den letzten Abend. Sie erzählen mir beide, dass sie sich während des Gesprächs sehr unwohl und angespannt gefühlt haben, und als sie merkten, dass ich und meine Freundin den Tisch verlassen hatten, weil das Gespräch ins Leere zu laufen schien, dachten sie sich, dass das in dieser Situation der klügste Schritt war.

Fazit

Ich sehe das etwas anders. Meiner Meinung nach wäre es am klügsten gewesen, das Safeword zu sagen und meinen Raum in der Konversation einzufordern, um dann neue Grundregeln für die Kommunikation aufzustellen (z. B. diese 10 Wege für bessere Konversationen von Celeste Headlee), anstatt mich zurückzuziehen. Das hätte ich tun sollen, oder auch jeder andere am Tisch. Aber obwohl wir zu Beginn des Abends darüber gesprochen hatten, traute sich niemand, zu sagen, was er wirklich fühlte und dachte.

Deshalb brauchen wir eine Veränderung in unserer Führungslandschaft. Wir brauchen nicht nur maskuline Führungseigenschaften bei Männern und Frauen. Wir brauchen auch viel mehr weibliche Führungseigenschaften, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. So legen wir mehr Wert darauf, wie wir kommunizieren, als auf das, was wir kommunizieren. So können wir sicherstellen, dass alle Menschen gehört werden und nicht nur diejenigen, die am lautesten bellen. Denn in unserer sich ständig verändernden, komplexen Welt wird nur eine Vielfalt von Perspektiven zu besseren Entscheidungen für uns alle führen.

Ich bin sehr daran interessiert, was ihr darüber denkt. Bitte teilt eure Gedanken in den Kommentaren und teilt meinen Artikel mit euren Freunden und Kollegen!

What now?

Deutsche Version weiter unten.

© Felix Diemer

Since I decided to stop campaigning, I have been asking myself: What can I do, to not get into that state of almost burning out again? I simply have to make sure that sailing will never be burned ground for me.

Do I find joy in the things that I spent most of my days with?

The first thing I thought of was my Journal. Everyday I write down what I look forward to. This could be the perfect indicator to keep track of whether I am still enjoying my sailing. If many days in a row that I go sailing, sailing is not something I look forward to in my day, its time to reconsider how much energy I spend on that sailing project.

When is it okay to cancel a commitment?

Now, what would I do if I’ve committed to do something until a certain date? A “responsible person” with a “good work ethic” would stay the course and stick with the committment they made. I say, if the critical conditions which convinced me to start or join a project changed, or if promised conditions never appeared, it is okay to say, I’m out. Since the organization or the team I am working with is not sticking to their commitment too. I would always try to still make the project work by making up for the missing pieces myself. Afterall, I have also invested in the project and want it to be successful. However, if I already tried everything in my power, to make it all work and yet the pieces don’t come together, it’s okay to go. Sometimes it is better for everyone. If a project just drains me of my energy, that is not a successful setup in the longterm neither for me nor the project or the other team members. In that case, maybe it’s better to leave and find a replacement for me. And that’s okay.

Know your boundaries.

One of the best impulses I got lately was from a podcast by Jay Shetty: 5 Boundaries to set in Relationships & 3 ways to use them effectively. He says: When you protect your purpose, your purpose protects you. We think boundaries keep other people out. But boundaries keep us in check with ourselves. A boundary stops us from letting anyone cross it and it stops us from crossing it ourselves. It’s a safe space of reflection, a pause to reflect. It values who you currently are before you decide who you are ready to be. A boundary is a criteria for yourself to keep you on track with your values, just like in some regattas (e. g. Sail GP), where boundaries force the boats back to the centre of the race course

Conclusion

So apparently, I had no boundaries or maybe I wasn’t aware of them enough because it felt like I was crossing them increasingly last year. Jay says, it’s easier to stick to your boundaries if you know why they exist. For example: I almost lost my passion for sailing because I was doing it too much in an environment that was very stressful and with a lot of financial pressure. That’s why I am setting a boundary for myself to not start any new projects if the finances are not clear, or the budget for the minimum work required to achieve the goal is not secured.

Will I maybe miss some opportunities because of my boundaries in the future? Maybe. But are they really my opportunities to take if they cross my boundaries? Maybe not.

These last few months have been very valuable for me. I had lots of time to reflect on what I want and under which conditions I want it. Now I feel ready to take on new projects (that are already eagerly perking through my door) without going down the same road to Burnout again.

Deutsche Version

Was nun?

Seit ich beschlossen habe mit der Olympiakampagne aufzuhören, frage ich mich:  Was kann ich tun um mir mein professionelles Segeln zu erhalten, ohne erneut an den Rand eines Burnouts zu stoßen?

Bringen mir die Dinge Freude, mit denen ich die meisten meiner Tage verbringe?

Das Erste, was mir einfiel, war mein Journal. Jeden Tag schreibe ich auf, worauf ich mich freue. Das könnte der perfekte Indikator sein, um zu sehen, ob mir mein Segeln noch Spaß macht. Wenn ich viele Tage hintereinander segeln gehe und Segeln nicht zu den Dingen gehört, auf die ich mich freue, ist es an der Zeit zu überdenken wie viel Energie ich in diese Segelprojekt investiere.

Wann ist es in Ordnung, eine Verpflichtung aufzugeben?

Meiner Meinung nach ist es in Ordnung auszusteigen, wenn sich die kritischen Bedingungen, die mich überzeugt haben, ein Projekt zu beginnen, geändert haben oder wenn die versprochenen Bedingungen nie eingetreten sind. Denn dann hält sich die Organisation oder das Team, mit dem ich zusammenarbeite, auch nicht an ihre Zusagen. Ich würde immer versuchen, das Projekt noch zum Laufen zu bringen, indem ich die fehlenden Teile selbst organisiere. Schließlich habe ich auch in das Projekt investiert und möchte, dass es erfolgreich ist. Wenn ich aber schon alles in meiner Macht Stehende versucht habe, um das Projekt zum Laufen zu bringen, und es trotzdem nicht klappt, dann ist es in Ordnung zu gehen. Manchmal ist es besser für alle. Wenn mich ein Projekt nur auslaugt, ist das auf Dauer weder für mich noch für das Projekt oder die anderen Teammitglieder erfolgsversprechend. In diesem Fall ist es vielleicht besser einen Ersatz für mich zu finden. Und das ist auch in Ordnung.

Kenne deine Grenzen.

Einer der besten Impulse, die ich in letzter Zeit bekommen habe, stammt aus einem Podcast von Jay Shetty: 5 Grenzen, die man in Beziehungen setzen sollte und 3 Wege, sie effektiv zu nutzen. Er sagt: „Wenn du deine Vision schützt, schützt deine Vision dich.“ Wir denken, dass Grenzen andere Menschen fernhalten. Aber Grenzen helfen uns uns selbst treu zu bleiben. Eine Grenze hindert uns daran, dass wir jemand anderes sie überschreiten lassen, und sie hindert uns daran, sie selbst zu überschreiten. Sie gibt uns Raum zur Besinnung auf die eigenen Werte. Eine Denkpause, in der du wertschätzt, wer du gerade bist, bevor du entscheidest, wer du sein willst. Eine Grenze ist keine Barriere, um andere Menschen fernzuhalten, sondern ein Kriterium für dich selbst, das du überprüfst, um nicht dich selbst zu verlieren.

Fazit

Scheinbar hatte ich also keine Grenzen, oder ich war mir ihrer vielleicht nicht bewusst genug, denn ich hatte das Gefühl, dass ich sie im letzten Jahr immer häufiger überschritt. Jay sagt, dass es einfacher ist, sich an seine Grenzen zu halten, wenn man weiß, warum es sie gibt.

Ein Beispiel: Ich hätte fast meine Leidenschaft für das Segeln verloren, weil ich es zu sehr in einem Umfeld betrieben habe, das sehr stressig und mit viel finanziellem Druck verbunden war. Deshalb setze ich mir selbst die Grenze, keine neuen Projekte mehr zu beginnen, wenn die Finanzen nicht klar sind und das Budget für das mindeste an Training und Events, die nötig sind, um das zu erreichen, was wir uns vorgenommen haben, nicht gesichert ist.

Werde ich wegen dieser Grenzen in Zukunft vielleicht einige Möglichkeiten verpassen? Das mag sein. Aber sind es wirklich meine Chancen, die ich ergreifen sollte, wenn sie meine Grenzen überschreiten? Vielleicht nicht.

Diese letzten Monate waren für mich sehr wertvoll. Ich hatte viel Zeit, um darüber nachzudenken, was ich will und unter welchen Bedingungen ich es will. Jetzt fühle ich mich bereit, neue Projekte in Angriff zu nehmen (die bereits eifrig auf mich zukommen), ohne wieder den gleichen Weg in Richtung Burnout zu gehen.

Let’s Chatch Up – was 2022 in der zweiten Jahreshälfte passiert ist: Nach der WM

English Text below.

Ich glaube, tatsächlich ist dieser hier der schwierigste Blogpost. Wie macht man nach einem verpatzten Höhepunkt, nach solch einer intensiven Saison weiter?

Ich wusste, dass wir es eigentlich drauf haben. Ich wusste, dass wir einige mentale Barrieren im Team hatten, die wir überwinden mussten, und einige andere Dinge, an denen wir arbeiten mussten, um konstanter und schneller zu werden. Und ich kannte diese Schwachstellen! Ich hatte Antworten – und ein großes Vertrauen in unser Potenzial als Team.

Wahrscheinlich erinnerte ich mich deshalb überhaupt nicht mehr an das, was ich viele Monate zuvor gesagt hatte: Dass es nicht gesund wäre, ein weiteres Jahr wie das vergangene zu absolvieren, und dass die einzige Möglichkeit, mit Girls for Paris weiterzumachen, darin bestünde, sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren, was wir nicht geschafft hatten. Stattdessen versuchte, das Unmögliche möglich zu machen.

In der ersten Woche zu Hause habe ich mich kaum ausgeruht. Stattdessen aktualisierte ich unsere Sponsorenmappe, schrieb E-Mails und plante Meetings. Ich war rund um die Uhr beschäftigt und angespannt, verspürte den Druck, das Verpassen des Katerkriteriums zu kompensieren, und versuchte, finanzielle Alternativen zu finden, um die Kampagne am Laufen zu halten. Ich war immer noch nicht krank geworden (erinnert ihr euch, dass ich 3 Tage vor Beginn der Weltmeisterschaften Halsschmerzen bekommen hatte?). Wir hatten geplant, eine Woche nach den Weltmeisterschaften wieder mit dem Training zu beginnen, haben das dann aber um eine Woche verschoben. Trotzdem ging ich ins Fitnessstudio und machte ein einfaches 30-minütiges Training – und hatte einen Kreislaufzusammenbruch. Etwa eine Stunde lang schaltete mein Körper komplett ab. Selbst das hat mich nicht wachgerüttelt.

Kurzum: Ich brauchte zwei Wochen, mehrere Telefonate mit meinem besten Freund, eine Sitzung mit meinem Mentalcoach und ein Wochenende mit meiner Familie, um zu erkennen, dass ich mir selbst nicht mehr treu war. Wie unterscheidet man zwischen Zuversicht, Hoffnung und Wunschdenken? Ich war völlig überarbeitet, nicht mehr im Einklang mit meinem Körper und hatte überhaupt keine Lust mehr, zu dem disziplinierten Lebensstil einer Olympiakampagne zurückzukehren.

Aber was sind die drei wichtigsten Dinge für mich? Meine Leidenschaft für das Segeln, die Möglichkeit, diesen Sport mein ganzes Leben lang auszuüben, und Ehrlichkeit. Um meinen Traum zu verfolgen, hatte ich meine eigenen Werte vergessen. Es war an der Zeit, auf die Bremse zu treten, einen niedrigeren Gang einzulegen.

Ich möchte hier gerne eine Diskussion anstoßen.

Meine Aussage: Kein Traum ist es wert, sich dafür kaputt zu machen.

Wie seht ihr das? Lasst es mich in den Kommentaren wissen oder schickt mir eine E-Mail.

English Text

Let’s Chatch Up – Everything that happened in the 2nd half of 2022: After the Worlds

Actually, I think this one is the hardest blogpost. How do you go on after a messed up peak event, after this intense Season?

I knew we had it. I knew we had some mental barriers in the team that we had to conquer and some other things that we needed to work on to become more consistent and faster. But I knew what these things were! I had answers – and a high confidence in our potential as a team. Which is probably why I did not at all remember what I had said many months before: That it would not be healthy to do another year like the one we did and that the only way we could continue Girls for Paris was to qualify for the National Team. Instead, I tried to make the impossible possible.

The first week at home I barely rested. Instead I updated our sponsor portfolio, wrote emails and scheduled meetings. I was so busy and tensed, feeling the pressure to compensate for the missed national team criteria, and trying to find financial alternatives to keep the campaign going. I still had not gotten sick (remember, I started feeling a throat pain 3 days before the start of the Worlds?). We had planned to resume training a week after the Worlds, then postponed that for a week. Nevertheless, I went to the gym and did a simple 30min workout – and passed out. For about an hour my body was shutting down. Even that didn’t shake me.

In short: It took me two weeks, several phone calls with my best friend, a session with my mental coach and a weekend with my family to realize that I was not being true to myself. How do you differentiate between confidence, hope, and wishful thinking? I was completely overworked, out of tune with my body and had no desire whatsoever left to go back to the disciplined lifestyle of campaigning.

But what are the three most important things for me? My Passion for Sailing, being able to do this sport all my life, and being honest. In order to pursue my dream, I had forgotten about my own values. It was time to step on the breaks, put in a lower gear.

I would like to start a discussion here.

My statement: No dream is worth compromising yourself for it.

What do you think? Let me know in the comments or send me an email.

Let’s Chatch Up – was 2022 in der zweiten Jahreshälfte passiert ist: 49er FX WM

English Text below.

Wahrscheinlich der schwierigste Blogpost, den ich bisher zu schreiben hatte. Diese 3 Wochen in Hubbards waren intensiv und hart, aber auch schön und voller wunderbarer Momente. Vieles lief nicht wie geplant, manches war unvorhersehbar, manches waren einfach menschliche Fehler. Wie auch immer, ich habe daraus gelernt. Ich habe die nettesten Menschen der Welt kennengelernt, die uns Seglern gegenüber eine Gastfreundschaft an den Tag legten, die ihresgleichen sucht. Die Veranstaltung war die am besten organisierte, an der ich je teilgenommen habe. Und wir durften in der wunderschönen Natur der St. Margarets Bay segeln.

Ich werde versuchen, das Unmögliche zu tun und das Ganze in einen Blogpost zu packen.  Nun, was sind die Dinge, die schief gelaufen sind? Ich werde einfach ein paar nennen, gemischt mit den guten Dingen, die passiert sind, sonst wirkt es zu deprimiert.

Unser Coach kam aufgrund von Visaproblemen drei Tage zu spät an.

Wir hatten eine wunderbare Unterkunft direkt an einem See.

An unserem einzigen Trainingstag mit starkem Wind löste sich die vordere Schraube unseres Wings an Steuerbord, und wir mussten das Training abbrechen. Es stellte sich heraus, dass die Schrauben, die wir mit unserem brandneuen Boot bekommen hatten, zu kurz waren.

An einem wunderschönen Tag mit Seebrise haben wir Luc auf unserem 49er FX mitgenommen (Luc ist der 29er-Segler, der uns im Juli geholfen hatte, als wir kein Auto hatten)!

Der neue Mast, den wir bestellt hatten, kam verspätet an. So hatten wir, obwohl wir früh nach Kanada geflogen waren, um uns an die neue Ausrüstung zu gewöhnen, nicht viel Zeit, um den neuen Mast einzustellen.

Außerdem verhielt sich der Mast völlig anders als unser anderer Mast, wir ihn bei mehr als 10kts nicht auf Geschwindigkeit bringen.

Trotzdem haben wir das erste Rennen der Nordamerikanischen Meisterschaften gewonnen.

Danach brach eine unserer Salinge und wir mussten reinfahren und verloren einen weiteren wertvollen Segeltag.

Ich habe eine Menge über das Trimmen gelernt.

Vor der Veranstaltung waren die Leute sehr wählerisch, mit wem sie trainieren wollten, und der Ausschluss aus einer großen Gruppe von Leuten, die jeden Tag Trainingsrennen veranstaltete, führte zu einigen unnötigen zeit- und energieraubenden Diskussionen in unserer Trainingsgruppe.

Wir konnten unbemerkt an einen dieser Trainingsrennen teilnehmen und wurden 2.!

3 Tage vor dem ersten Start der WM bekam ich Halsschmerzen und begann mich ein bisschen krank zu fühlen.

Wir hatten wunderbare Grillabende und Lagerfeuer bei uns in der Unterkunft, Freunde aus der Heimat kamen vorbei, und Luc’s Familie besuchte uns und unser Vermieter zeigte uns, wie man S’mores macht.

Bei der Vermessung, 2 Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft, wurde festgestellt, dass unser Vorstag zu kurz war und nicht den Klassenregeln entsprach. Und das, obwohl wir genau das gleiche Vorstag bei der Europameisterschaft verwendet hatten und es da durch die Vermessung gegangen war! Dazu gezwungen nun ein längeres Vorstag zu verwenden, machte unsere gut getesteten Trimmeinstellungen zunichte und kostete uns unsere Bootsgeschwindigkeit. Diese Situation war frustrierender als alle Probleme, die wir vorher hatten, zusammen. Mit dem alten Vorstag hatten wir im Training gut abgeschnitten und unser Trainer hatte gesagt, dass wir zeitweise so schnell wie die Weltmeister waren!

Während einer Trainingseinheit sprang ein Thunfisch direkt vor uns aus dem Wasser!

Der erste Tag der Regatta war der windigste und wellenreichste, den wir seit langem erlebt hatten, und mit dem neuen Vorstag fühlte sich das Boot sehr ungewohnt an.

Wir haben den Tag überstanden, ohne etwas kaputt zu machen, und Nadi und ich haben uns danach zusammengesetzt und ganz offen über alles gesprochen und eine gute Rigg-Einstellung für den nächsten Tag gefunden.

Wir kamen nie richtig in den Rennrhythmus, es fühlte sich immer so an, als ob wir 5 Schritte hinterherhinken würden, und wir beendeten die Weltmeisterschaft weit hinter unseren Erwartungen und den Erwartungen unserer Unterstützer auf Platz 30. Meiner Meinung nach hätten wir auf Platz 15 landen können, wenn nichts schief gegangen wäre.

English Text

Let’s Chatch Up – Everything that Happened in the 2nd Half of 2022: 49er FX Worlds

Probably the most difficult Blogpost I had to write so far. Those 3 weeks in Hubbards were intense and tough but also beautiful and full of wonderful moments. A lot of things didn’t go as planned, some of them were unpredictable, some were just human errors. Anyway, I learned from them. I met the kindest people in the world that showed a hospitality for us sailors that is seeking its kind. The event was the most thoroughly organized one that I have ever competed in. And we got to sail in the beautiful nature of St. Margarets Bay.

I will try and do the impossible and fit the whole thing in one Blogpost.  Well, what are the things that went wrong? I’ll just name a few. But mix them with the good things that happened.

Our coach arrived three days late due to Visa issues.

We had a wonderful accommodation right by a lake.

On our only strong wind training day our front starboard wing screw got loose, and we had to cancel the session. It turned out the screws that we got with our brand new boat were too short.

On a beautiful sea breeze day, we took Luc on a sail on the 49er FX (Luc is the 29er sailor who had helped us out in July when we had no car)!

The new mast that we had ordered arrived late. So despite getting to Canada early to get used to our new equipment, we didn’t have much time to get the new mast settings dialled in.

Plus, the mast behaved completely different than our other mast, in fact we couldn’t get it up to speed in >10kts.

Despite that, we won the first race of the North American Championships.

One of our spreaders broke and we had to go in and lost yet another valuable day of sailing.

I learned a lot about trimming.

Before the event, people got very picky about who they wanted to train with and being excluded from a big group of people doing training races lead to some unnecessary discussions in our training group.

We sneaked ourselves into one of these training races and came 2nd!

I started feeling a little sick just 3 days before the event.

We had wonderful barbecues and campfires at our place with friends from home coming over, Luc’s family visiting, an our host showing us how to make S’mores.

At measurement, 2 days before the start of the Worlds, it was found that our forestay was too short and not compliant with the class rules. Even though we used the exact same forestay at the Europeans where it did pass the measurement check! Being forced to put on a longer forestay wiped out our well-tested trim settings and basically cost us our boat speed. This situation was more frustrating than all of the issues we had before combined. With the old forestay, we had done well in training and our coach had said, that at times we were as fast as the World Champions!

During a training session we had a tuna jump out of the water right in front of us!

The first day of racing was the windiest and waviest we had seen in a while and with the new forestay the boat felt very weird.

We got through the day without breaking anything and Nadi and I sat together afterwards and talked very openly about everything and found a good rigg setting for the next day.

We never really got into the rhythm of racing, it always felt like we were 5 steps behind and we ended the Worlds way behind our expectations and the expectations of our supporters in 30th place. In my mind, if nothing had gone wrong, we could have finished 15th place.

Let’s Chatch Up – was 2022 in der zweiten Jahreshälfte passiert ist: Copa del Rey

English Text below.

Nach unserem chaotischen Trainingslager in Halifax ging es für mich direkt weiter zum nächsten Event: Mit dem „Red Eye“-Flug, wie die Kanadier sagen, über Nacht von Halifax nach Frankfurt und von da aus direkt weiter nach Palma de Mallorca. Aus dem Taxi direkt auf die Waage, wo meine Crew schon auf mich wartete. 24h vorher hatte ich noch in der St. Margarets Bay mit Nadi 49er gesegelt. Auf dem Flug hatte ich kaum gegessen und nichts gefrühstückt, um mein Zielgewicht für das Einwiegen zu haben.

Es standen einige Tage Training und dann die Copa del Rey an. Jeden Tag trafen wir uns ein paar Stunden vorm Auslaufen zur Video-Auswertung des Vortages. In Palma kommt der Wind im Sommer erst am frühen Nachmittag, sodass ich nicht zu früh aufstehen musste. Das begrüßte ich sehr, da ich ordentlich mit Jetlag zu kämpfen hatte.

Ärger mit der Elektronik

Mitte der Woche fing das GPS an Bord an auszufallen. Das GPS nutzen wir zur Positionsbestimmung (und daraus leiten sich dann diverse andere Daten ab) und zur Synchronisation der Daten mit anderen Medien wie Video und Ton für die Auswertungen. Letzteres bereitete einfach nur mehr Arbeit, aber was mich am meisten nervös machte, war, dass das „Pingen“ also die Positionsbestimmung der Startlinienbegrenzung, nicht mehr verlässlich war. Normalerweise kann ich haargenau sagen, wie dicht wir hinter der Startlinie sind und in Kombination mit der Startuhr bestimmen, wieviel Zeit wir noch „killen“ müssen, um keinen Frühstart zu haben.

© Bernardi Bibiloni

Das Beste draus machen!

Aber auch das ist Segelsport und so machten wir das Beste aus der Situation.

© Bernardi Bibiloni

Am letzten Tag der Regatta waren wir Gesamtdritte und es war nur noch ein Rennen zu segeln. Die zweitplatzierte „OneGroup“ hatte so viele Punkte Vorsprung, dass wir sie kaum noch überholen konnten. Also lag unser Fokus darauf, uns die Viertplatzierten vom Leib zu halten. Das änderte sich jedoch schlagartig, als nach dem Start durch meine Handfunke dröhnte:

„Einzelrückruf, Einzelrückruf. Bugnummer 11.“

„Wir sind klar!“, schrie ich nach achtern.

„Bist du sicher?”, schallte es zurück.

Natürlich war ich mir sicher, aber da man sich auf diesem Niveau keine Fehler erlauben darf, ging ich doch im Geiste nochmal den Funkspruch durch, ob ich auch alles 100% richtig verstanden hatte.

Hatte ich. Nun war es an uns das Beste draus zu machen und eine sehr gute Platzierung nach Hause zu fahren. Leider reichte am Ende unsere Platzierung nur für Punktegleichheit und da OneGroup die beste Einzelplatzierung hatte, konnten sie Platz zwei gerade noch so halten. Als Drittplatzierte wurden wir trotzdem zur glamourösen Siegerehrung in der Kathedrale eingeladen und bekamen einen Handschlag vom spanischen König für unsere Leistung. Welch eine Ehre!

© Clubswanracing

English Text

Let’s Chatch Up – Everything that Happened in the 2nd Half of 2022: Copa del Rey

After our chaotic training camp in Halifax, I went straight on to the next event: With the „Red Eye“ flight, as the Canadians say, I flew overnight from Halifax to Frankfurt and from there to Palma de Mallorca. From the cab I hopped straight on to the scales, where my crew was already waiting for me. Just 24h before I had sailed 49er FX with Nadi in St. Margarets Bay. On the flight I had hardly eaten, and I had nothing for breakfast to have my target weight for the weigh-in. Busy days!

What was next? A few days of training and then the Copa del Rey regatta. Each day we met a couple of hours before heading out for video debrief of the previous day. In Palma, the wind doesn’t come until early afternoon in the summer, so I didn’t have to get up too early. I welcomed that very much, since I was properly suffering from jet lag.

Trouble with the electronics

In the middle of the week the GPS on board started to fail. We use the GPS to determine our position (and then derive various other data from it), and to synchronize the data with other media such as video and sound for the debriefs. The latter just caused more work, but what made me really nervous was that the „pinging“ i.e. the position determination of the start line boundary, was no longer reliable. Normally I can tell exactly how close we are behind the starting line and in combination with the start clock determine how much time we still have to kill in order not to have an early start.

Make the best of it!

But that’s also part of the sport and so we made the best of the situation.

© Clubswanracing

On the last day of the regatta, we were in 3rd place, and there was only one race left to sail. The second placed „OneGroup“ was so many points ahead that we could hardly overtake them. So our focus was on keeping the fourth-placed team behind us. However, that changed abruptly right after the start:

My handheld radio blared: „Individual Recall, Individual Recall. Bow number eleven „!

„We’re clear, OneGroup was over „, I yelled aft.

„Are you sure?“ it echoed back.

Of course, I was sure, but since you can’t afford any mistakes at this high performance level, I went through the radio message again in my mind to make sure I had understood everything 100% correctly.

I had. Now it was up to us to make the best of it and to bring home a very good race result. Unfortunately, in the end our race was only enough for a tie in points and since OneGroup had the best individual race result, they were just able to keep second place. As third place finishers, we were nevertheless invited to the glamorous award ceremony in the Cathedral and received a handshake from the King of Spain for our performance. What an honour!

© Bernardi Bibiloni

Translated with http://www.DeepL.com/Translator (free version)

Unser Juli Trainingslager in Halifax Teil 2

Schließlich fanden wir eine Seglerin, die einen alten Mast in einem Schuppen in Cape Breton herumliegen hatte, das war 4 ½ Stunden mit dem Auto entfernt. Wir beschlossen, dass es es wert war, 9 Stunden im Auto zu sitzen, wenn wir dadurch wenigstens ein paar Tage segeln konnten.

Die ganze Aktion war ein bisschen gepokert, denn wir waren uns nicht zu 100 % sicher, ob der Mast überhaupt alle Teile haben würde, die wir brauchten, um aufs Wasser zu kommen. Aber wir versuchten, so viel wie möglich herauszufinden, und machten dann unseren „kleinen“ Tagesausflug nach Sydney in New Brunswick. Die Fahrt war landschaftlich sehr reizvoll, so dass wir sogar etwas vom Land zu sehen bekamen.

Am nächsten Tag wollten wir die Arbeiten am Boot abschließen, den Mast stellen, das Boot taufen und am späten Nachmittag segeln gehen, aber wie immer dauerte alles länger als erwartet. Also noch kein Segeln. Es war trotzdem ein aufregender Nachmittag, da Kate nach Hubbards kam, um unser Boot für uns zu taufen, und es war schön zu sehen, dass endlich alles zusammenkam und ein Mast auf dem Boot stand!

Die Taufe war ein nettes kleines Happening. Das Organisationsteam der WM war auch da, und Kate hatte eine Flasche Champagner UND unsere neue Teamkleidung mitgebracht!!! Wie gefällt sie euch?

Am nächsten Morgen wollten wir endlich segeln gehen! Wir brachten unser Frühstück mit zum Bootspark und hatten ein nettes kleines Picknick, dann machten wir das Boot segelfertig, bauten hier und da noch ein paar letzte Dinge an, zogen uns um und stachen dann zum ersten Mal mit unserem neuen Boot „Alex“ in See!

Wir hatten eine leichte Seebrise, die über Mittag stärker wurde, schönen blauen Himmel und Sonnenschein – es war einfach perfekt. Plötzlich tauchte ein großer graubrauner Körper mit Rüclenfosse direkt vor unserem Bug auf! Viel größer als ein durchschnittlicher Delfin! Ein Wal vielleicht???

Das neue Boot fühlte sich so anders an als unser älteres Boot „Rosie“ in Europa. Neue Rümpfe sind steifer als alte und daher im Allgemeinen schneller und verhalten sich stabiler. Man hat einfach viel mehr Zeit, kleine Steuer- oder Trimmfehler zu korrigieren, ohne gleich nach Luv umzufallen. Wir waren super zufrieden mit unserem neuen Teammitglied! Wie zu erwarten war, gab es nach der Session noch eine kleine Liste mit weiteren Jobs zu erledigen, und so verbrachten wir den Nachmittag wieder mit Bootsarbeit.

Donnerstag war unser vorletzter Tag, und nach einer Fitnessstudio-Session dachten wir, dass wir uns nach all der harten Arbeit einen kleinen Ausflug gönnen sollten. Wir besuchten dieses süße kleine Café in Mahone Bay, genannt „The Barn“. Es war eine Empfehlung von Kate und bot köstlichen Kaffee und Gebäck.

Aus dem Cafébesuch wurde ein Planungstreffen. Da Lucy und Erika uns gesagt hatten, dass wir auf dem Rückweg am Frankfurter Flughafen nach unseren fehlenden Segeln und Masten suchen sollten, mussten wir organisieren, wie wir sie irgendwo sicher unterbringen konnten, falls wir sie fanden. Als letzten Ausweg kontaktierte ich einige Luftfrachtunternehmen, um ein Angebot für den Transport unserer Ausrüstung nach Halifax einzuholen. So verzweifelt waren wir zu diesem Zeitpunkt… Danach gingen wir noch einmal zum Segeln.

Unser letzter Tag war ein klassischer Packtag – es war neblig und regnete… wir packten unser Zuhause, das wir für die Woche gebucht hatten – übrigens ein Wohnwagen – zusammen und fuhren dann zum Bootspark. Da es immer noch regnete, warteten wir noch ein bisschen. Nachdem wir von einem anderen Seglerteam, das ebenfalls seine Ausrüstung verloren hatte, gehört hatten, wie sie dem CEO der Fluggesellschaft eine E-Mail schickten, um den das Auffinden zu beschleunigen, verfassten wir auch eine E-Mail an den CEO „unserer“ Fluggesellschaft. Als sich jedoch abzeichnete, dass der Regen nicht so bald nachlassen würde, zogen wir uns um und rüsteten das Boot für eine letzte Segelsession in Kanada.

3 Wochen später…

Ich war in Palma de Mallorca und segelte mit Niramo bei der Copa del Rey (mehr dazu in meinem nächsten Artikel), als ich plötzlich die lang erwartete Nachricht auf meinem Telefon sah: „Euer Mast ist in Boston angekommen!“. Und am nächsten Morgen wurde mir mitgeteilt, dass auch unsere Segel angekommen waren! Endlich kam alles zusammen – im wahrsten Sinne des Wortes – gerade rechtzeitig für unsere finale Reise nach Halifax zu den Weltmeisterschaften.

English Version

July Halifax Camp Part 2

Finally, we found a sailor who had an old mast laying around in a shed up in Cape Breton, 4 ½ hours away by car. We decided it was worth sitting 9hrs in the car if it meant we could go sailing for few days at least.

It was a bit of a gamble because we were not 100% sure if the mast would even have all the bits and pieces that we would need to get on the water. But we tried to find out as much as possible and then did our little day trip up to Sydney in New Brunswick. It was actually quite a scenic drive, so we even got to see some of the country. 

The next day we wanted to finish the boatwork, rig the mast, christen the boat, and go for a late afternoon sailing session, but as always, everything took longer than expected. So no sailing yet. It was still an exciting afternoon since Kate came out to Hubbards to christen our boat for us and it was good to finally see it all coming together and having a mast on the hull!

The christening was a nice little happening. The organizing team of the Worlds was there too, and Kate had brought this cute bottle of champagne AND our new team clothing!!! How do you like it?

The next morning, we finally would go sailing! We took our breakfast to the boatpark and had a nice little picknick, then rigged the boat, fixed a couple of last things here and there, got changed and then hit the waters of St. Margarets Bay for the first time and with our new boat “Alex”!

We had a gentle sea breeze that got stronger over midday, beautiful blue skies, and sunshine – it was just perfect. Suddenly a big greyish/brownish large body with a fin showed up right in front of our bow! Much larger that the average dolphin! A whale maybe???

The new boat felt so different than our older boat “Rosie” in Europe. New hulls are stiffer than old ones and are therefore generally faster and behave more stable. You simply have way more time to correct little steering or trimming mistakes without falling to windward immediately. We were super happy with our newest team member! As expected, there was a little job list of more boatwork to be done after the session, so we spent the afternoon with doing boatwork again.

Thursday was our second last day, and after a gym session we thought that after all the hard work we should treat ourselves to a little tourist trip. We visited this cute little café in Mahone Bay, called “The Barn”. It was a recommendation from Kate and had delicious coffee and treats. 

The café visit turned into a business meeting. Since Lucy and Erika had told us to check the Frankfurt Airport for our missing sails and masts on our way back home, we had to organize how to get them somewhere save in case we found them. As a last resort I was contacting some airfreight companies to get an offer for getting our gear sent to Halifax. That’s how desperate we were at this point… After that we went for another sailing session. 

Our last day was a classic pack up day – it was foggy and rained… we packed up our home that we had for the week, which was by the way a caravan, and then headed to the boatpark. Since it was still raining, we waited a bit more. After we had heard from another sailing team who had also lost their gear, how they emailed the CEO of the airline to speed up the recovery process, we put together an email to “our” airline’s CEO too. But when it was eminent that the rain wasn’t going to ease off soon, we just got changed and then rigged the boat for a last sailing session in Canada. 

3 weeks later…

I was in Palma de Mallorca, sailing with Niramo at Copa del Rey (more about that in my next article) when suddenly I saw the long-awaited message on my phone: “Your mast has arrived in Boston!”. And the next morning I was told that our sails arrived too! Finally, it was all coming together – literally – just in time for our final trip to Halifax for the Worlds. 

Unser Juli Trainingslager in Halifax Teil 1

Wo soll ich anfangen… am Montag, den 11. Juli, fuhren Nadi und ich mit Lucy, der Skipperin des amerikanischen FX-Teams, mit dem wir trainieren, zum Flughafen in Hamburg. Als wir dort ankamen, fuhr Nadi mit unserer gesamten Ausrüstung weiter nach München.

Na ja, nicht unsere ganze Ausrüstung. Ich blieb mit Lucy und den Masten und Segeln unserer beiden Teams am Flughafen. Das war die Regattaausrüstung, die wir bei den letzten Regatten in Europa benutzt hatten, und wir hatten vor, sie in Halifax für unser nächstes Trainingslager zu benutzen. Wir verbrachten zwei Stunden am Flughafen, um diese vier Stücke Sperrgepäck für Lucy einzuchecken.

Da war noch alles gut…

Dann fuhr ich mit dem Zug zurück nach Kiel und Lucy flog in die USA. Lucy hat es sicher über den Atlantik geschafft, unsere Ausrüstung jedoch nicht. Zunächst war Lucy sehr entspannt. Ihr Flug musste wegen schlechten Wetters umgeleitet werden und da kann es schon mal vorkommen, dass das Gepäck nicht pünktlich am Zielort ankommt.

Eine Woche später hatten Lucy und Erika jedoch alles versucht, um herauszufinden, wo das Gepäck geblieben war. Sie hatten buchstäblich alles getan, was man normalerweise tut, um sein verlorenes Gepäck zu reklamieren, einschließlich stundenlangem Warten in der Telefon-Warteschleife der Fluggesellschaft, und zwar täglich. Trotz der Unsicherheit, ob das geplante Trainingslager überhaupt würde stattfinden können, nahmen Nadi und ich unsere Flüge nach Halifax. Immerhin waren noch nicht alle Hoffnungen verloren, und wir hatten immer noch ein nagelneues Boot, das wir fertig machen mussten. Lucy und Erika beschlossen, noch ein paar Tage auf das Gepäck in den USA zu warten, bevor sie nach Montreal aufbrechen würden, um unsere neuen Boote abzuholen. Das bedeutete allerdings, dass wir in Halifax ankamen und noch kein Auto hatten.

Kein Problem, dachte ich. In Kiel habe ich normalerweise auch kein Auto. Nun, Kanada ist nicht Kiel. Es stellte sich heraus, dass es nur wenige öffentliche Verkehrsmittel gab, und überhaupt gar keine nach Hubbards, dem kleinen Ort außerhalb von Halifax, wo die Regatta stattfinden würde und wo wir unsere Unterkunft gebucht hatten. Die Gegend war so abgelegen, dass wir mit einem Uber oder Taxi dorthin gelangen konnten, aber sobald wir dort waren, konnten wir keine weitere Fahrt bestellen, um zu einem Supermarkt oder einem Fitnessstudio zu gelangen, und zu Fuß zum Supermarkt zu gehen war ein 30-80minütiger Weg…

Die Instagram Story, die uns rettete

Lustigerweise hat uns Instagram geholfen, dieses Problem zu lösen. Als ich in Halifax landete, postete ich eine Story und aus heiterem Himmel antwortete einer der lokalen 29er-Segler darauf. Manchmal muss man einfach Glück haben – und über seinen Schatten springen und um Hilfe bitten. Also fragte ich diesen Segler, den ich noch nie zuvor getroffen hatte, ob er uns helfen könnte.

Es stellte sich heraus, dass er gar nicht in der Stadt war, aber er zögerte nicht, mir den Kontakt zu seiner Mutter, Kate, zu geben, die uns dann vom Flughafenhotel abholte, uns für die nächsten zwei Tage ein Zuhause gab und uns zum Fitnessstudio und Supermarkt fuhr!

Wir hätten nicht glücklicher sein können, sie zu treffen. Sie war die freundlichste und zuvorkommendste Person, die ich je getroffen habe, und gab uns wirklich das Gefühl, zu Hause zu sein. Es war wie ein Aufenthalt bei einer Gastfamilie während eines Schüleraustauschs. Was für eine schöne Art, unsere Zeit in Kanada zu beginnen!

„Zuhause“ bei unserer Gastfamilie 😉

Als Lucy und Erika ankamen, packten wir unsere neuen Boote aus. Das war wie Ostern und Weihnachten zusammen! Am nächsten Morgen nahmen Lucy und Erika den ersten Flug zurück nach Hause. Zu diesem Zeitpunkt mussten wir unser Camp, das wir gemeinsam geplant hatten, endgültig absagen. Es gab leider keine Möglichkeit mehr, dass unsere Ausrüstung rechtzeitig ankam…

Geschenke, ähhh Boote auspacken!

Nachdem wir sie am Flughafen abgesetzt hatten, begannen Nadi und ich mit der Arbeit an unserem neuen Boot. Die nächsten Tage waren gefüllt mit Bootsarbeit, Fitnessstudio, Essen und Schlafen. Außerdem versuchten wir, ein kanadisches FX-Team zu finden, das uns einen Mast leihen oder chartern könnte…

Die Footstraps anzubringen hat einen ganzen Tag gedauert…

English Version

July Halifax Camp Part 1

Where do I start… on Monday 11th of July Nadi and I drove Lucy, the skipper of the American FX team that we train with, to the Airport in Hamburg. Once we were there, Nadi continued her drive with all our equipment to Munich. Well, not all our equipment. I stayed at the airport with Lucy and both our teams‘ new style mast and sails. This was the race gear that we used for the latest regattas in Europe, and we were planning on using it in Halifax for our first camp. We spent two hours at the airport to check in these 4 largely oversized luggage items for Lucy. Then I took a train back to Kiel and Lucy flew to the US. Lucy made it safely over the Atlantic, our gear however, not. First, Lucy was very calm. Her flight had to be redirected due to bad weather and it happens that the luggage doesn’t arrive at your destination on time then. 

A week later though, Lucy and Erika had tried everything to find out where the luggage had gone. They had literally everything you usually do to claim your lost luggage, including hanging in the airline’s customer service for hours and hours on a daily basis. Despite the insecurities in our plans, Nadi and I took our flights to Halifax anyway. Afterall, not all hopes were lost yet, and we still had a brand-new boat to get ready. Lucy and Erika decided to wait a couple more days on the luggage in the US before heading up to Montreal to pick up our new boats. That meant though, that we arrived in Halifax and didn’t have a car yet. No problem, I thought. In Kiel I usually don’t have a car either. Well, Canada isn’t Kiel. It turned out that there was little public transportation, and in fact none to Hubbards, the little town outside of Halifax where we would have our boatpark and where we had booked our accomondation. The area was so remote that an uber or Taxi would get us there but once we’d be there, we wouldn’t be able to order another ride to get to a supermarket or gym and walking there was like a 30-80mins commute…

Funnily, Instagram helped us to solve this riddle. When I landed in Halifax, I posted a quick story and out of the blue, one of the local 29er sailors replied to it. Sometimes you just have to jump over your shadow and ask for help. So, I asked this sailor who I had never met before if he would be able to help us. Turns out he was not even in town, but he didn’t hesitate to give me his moms contact, Kate, who then picked us up at the airport hotel, gave us a home for the next two days and a ride to the local gym and supermarket! We literally could not have been luckier to meet her. She was the friendliest and most accommodating person I have ever met and truly made us feel at home. It was like staying at a host family during a student exchange. What a nice way to start our time in Canada!

When Lucy and Erika arrived, we unpacked our new boats. That was like Easter and Christmas together! The next morning Lucy and Erika took the first flight back home. At this point we had to cancel our camp that we had planned together. Sadly, there was no way that our gear would show up in time anymore… 

After dropping them off at the airport, Nadi and I started working on our new boat. The next few days were filled with boatwork, going to the gym, eating, and sleeping. Next to that we tried to find a Canadian FX team that could borrow or charter a mast to us.

To be continued…

EM in Aarhus

Nach der Kieler Woche hatten wir nur ein paar Tage frei vor der Europameisterschaft in Aarhus. Da ich ein Offshore-Training mit einem unserer Unterstützer in Rostock angesetzt hatte, reiste Nadi ein paar Tage früher als ich an und baute das Boot allein auf, sodass wir bei meiner Ankunft sofort lossegeln konnten.

Training mit Nils Wulf auf seiner Dehler 30 OD „Hornfisch“

Die Trainingswettfahrten an den beiden Tagen vor der Regatta liefen für uns recht gut. Wir beendeten fast alle in den Top 10. Als die offiziellen Wettfahrten begannen, drehte der Wind jedoch um einige Grad nach rechts und würde für den Rest der Woche aus dieser ablandigen westlichen Richtung wehen.

Verrückte Bedingungen in Aarhus sorgten für einen schlimmen Crash im Feld der 49er Männer!

Das bedeutete, dass wir jeden Tag sehr drehende und instabile Bedingungen mit vielen Böen und Winddrehern hatten, die teilweise wie Kanonenkugeln einschlugen.

Das sorgte für sehr interessante und intensive Rennen. Dazu kam noch, dass wir nie weniger als 13kts hatten.

Tag eins war nicht unser Tag. Zunächst knackte bei einem der ersten Gennaker-Bergemanöver mein unterer Rücken einmal so richtig durch, noch bevor wir überhaupt das erste Rennen gestartet hatten, und das war ein echter Schock für uns alle. Dank der Rückenverstärkung in meinem Trapezhose konnte ich aber den ganzen Tag segeln, ich musste nur ein paar Schmerzmittel nehmen. Die zweite Sache war, dass wir mit unserer Aggressivität beim Start zu kämpfen hatten. Und wenn man in einer Flotte von 35 Booten in der zweiten Reihe startet, wird es nicht gerade einfacher, das nächste Windfeld zu erspähen… Ein weiterer kritischer Moment an diesem Tag war eine heftige Front, die während des zweiten Rennens durchzog. Wir waren auf mittleren Wind eingestellt, als wir plötzlich Windstärken hatten, die über dem Regattalimit der Klasse lagen. So kämpften alle damit, abzufallen und dabei nicht zu kentern. Wir haben es tatsächlich geschafft abzufallen, sind aber gleich danach gekentert.

Slippen bei drehenden Winden ist immer stressig…

Am selben Abend haben wir uns bis spät in die Nacht darüber unterhalten, wie wir die Zusammenarbeit beim Start verbessern können, und beschlossen, die Verantwortung am zweiten Tag ein wenig zu teilen, was ziemlich gut funktionierte.

Tag 3 hätte unser Tag werden können: Wir waren in der gleichen Flotte wie unsere Trainingspartner und würden daher definitiv unseren Trainer auf unserem Kurs haben, aber wir segelten nicht gut genug, um den Sprung in die Goldflotte zu schaffen. Also starteten wir ab Tag 3 wieder in der Silberflotte. Da wir insgesamt 70 Boote waren und nur 25 Boote in die Goldfleet kommen, war die Silberflotte wesentlich größer als ein durchschnittliches 49er Regattafeld. Die große Anzahl an Booten sorgte für noch mehr Pannenpotenzial, als die ohnehin schon unruhigen und instabilen Bedingungen boten. Aber das war gut für uns, denn unser wichtigstes Ziel war es, ein sauberes Rennen ohne größere Zwischenfälle zu segeln.

Am Ende wurden wir 46. von 70 Booten und blieben damit weit hinter unseren Erwartungen zurück. Aber wie sagt man doch so schön: Die Generalprobe muss schief gehen, damit die Vorstellung gut läuft. Und tatsächlich war das Ergebnis für uns nicht wichtig. Es war zwar die Europameisterschaft, aber was zählte, waren all die kleinen Dinge, die wir über das Segeln in instabilen Bedingungen gelernt haben. Ein weiteres Lernziel, das wir abhaken konnten!

Glücklich mit unseren Lernfortschritten!

Übersetzt mithilfe von http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

English Version

European Championship in Aarhus

After Kiel Week we only had a couple of days off before the Europeans in Aarhus. Since I had an Offshore training with one of our supporters scheduled in Rostock Nadi arrived a couple of days earlier than me and rigged up the boat alone so when I arrived, we were able to go sailing straight away.

The training races on the two days before the event went quite well for us. We finished almost all of them in the Top 10. However, when the racing started the breeze swung quite some degrees to the right and would blow from that offshore westerly direction for the rest of the week.

This meant that we had super shifty and unstable conditions with Puffs and shifts that hit like cannon balls every day.

This made for very interesting and intense racing. Plus, we never had less than 13kts.

Day one wasn’t really our day. To begin with, I cracked my lower back in one of the first drops before we even started racing and that was a real shock for all of us. Thanks to the back protector in my trapeze harness though, I was able to sail the whole day, just had to take some painkillers. Second thing was, we struggled with our aggressiveness on the starts. And starting 2nd row in a 35 boats fleet doesn’t exactly make spotting the next pressure easier… Another big moment of that day was a huge front that came through during the second race. We were set up for medium wind when we suddenly had wind strengths over the class’s racing limit. Everyone struggled to bear away and/or capsized. We managed to bear away but capsized right after.

We had a long late-night chat about how we can improve working more together in the starts and decided to share the responsibility a bit on day two which worked well.

Day 3 lined up to be our day: We were in the same fleet as our training partners and therefore would definitely have our coach on our course, but we didn’t sail well enough to make the jump to gold fleet. So from day 3 on we were starting in the silver fleet again. Since we were 70 boats in total and there can only be 25 boats in gold fleet, the silver fleet was considerably larger than the average 49er fleet. The large number in boats made for even more fuck up potential than the shifty and unstable conditions provided anyway. But that was good for us since our main area to improve was still sailing a clean race without any major incidents.

In the end we finished 46th out of 70 boats which was way behind our expectations. But as we say in German, the last practice before the big show must go wrong for the big show to go well. And really, the result didn’t matter to us. Even though it was the Europeans, what mattered was all the small bits and pieces what we learned about sailing in shifty and unstable conditions. Another box that we could tick!

Kieler Woche – alles Gelernte abrufen!

Im Juni 2021, als Nadi und ich anfingen, uns Gedanken über eine potenzielle gemeinsame Olympiakampagne zu machen, war mir eines besonders wichtig: Ein Plan. Bevor ich mich für die nächsten 3 Jahre festlegen würde, wollte ich wissen, welche Aufgaben und Herausforderungen auf mich bzw. uns zukommen würden und wieviel Zeit alles in Anspruch nehmen würde. Mein Werkzeug der Wahl ist für sowas immer eine Mindmap und auf dieser Basis eine 4-Jahresplanung (in diesem Fall eine 3-Jahresplanung). Darin haben wir alles festgehalten, was wir unserer Meinung nach lernen mussten, um unser Ziel „Olympiagold“ zu erreichen.

Während der Kampagne haben wir immer wieder auf diesen Plan geschaut und konnten nach und nach immer wieder Dinge abhaken. Das war nicht nur immer ein gutes Gefühl, sondern half uns auch den Überblick zu behalten.

Nach unserem Trainingslager in Cascais, Portugal im Mai war es so weit: Wir hatten fast alle Basislernziele abgearbeitet und das auch noch im Zeitplan! Für die Kieler Woche (KiWo) bedeutete das, dass wir bereit waren ganz vorne mitzumischen, wenn wir es schafften alles abzurufen was wir gelernt hatten.

Am ersten Tag war zu wenig Wind für jegliche Wettfahrten. Dafür sollten wir am zweiten Tag und an den darauffolgenden Tagen 4 statt der ursprünglich geplanten 3 Wettfahrten segeln, um die verpassten Rennen wieder aufzuholen, und damit wir ab dem 3. Tag in Gold- (Top 25), Silber- und Bronzeflotte (Top 50 und der Rest) eingeteilt werden konnten. Die Segelanweisungen besagten, dass wir erst mit den Finalrennen starten durften, wenn mindestens vier Rennen gesegelt wurden. Sollten wir die vier Rennen am 2. Tag nicht schaffen, würden am 3. Tag alle Teilnehmer entsprechend der Zwischenergebnisse nach dem Schema 1. Gruppe Gelb, 2. Gruppe blau, 3. Gruppe rot, 4. Gruppe rot, 5. Gruppe blau, 6. Gruppe gelb, 7. Gruppe gelb usw. aufgeteilt werden.

Es kamen aber alle vier geplanten Rennen zustande. UND Nadi und ich schafften es, alles Gelernte abzurufen und legten mit den Plätzen 2 und 3 richtig gut los! Im dritten Rennen unterlief uns ein kleiner, aber kostspieliger Fehler, durch den wir „nur“ einen 12. Platz machten, aber das war egal! Und auch der 16. Platz im vierten Rennen spielte keine Rolle mehr, denn ab vier Rennen gab es einen Streicher, das heißt, dass das schlechteste Ergebnis von jedem Team nicht mit in die Wertung genommen wurde. Mit 17 Punkten lagen wir im Zwischenergebnis auf dem 16. Platz und hatten uns damit zum allerersten Mal gemeinsam für eine Goldflotte qualifiziert! Ein Meilenstein war erreicht!

Am 3. Tag war viel Wind und eine anspruchsvolle Welle. Wir ließen uns ein bisschen von den Bedingungen verunsichern und konnten anschließend nicht so ganz an unsere Form vom Vortag anknüpfen. Wir machten zwar wieder vieles gut, aber machten auch zu viele kostspielige Fehler. Mit den Platzierungen 16, 23, 16 und 21 gingen wir als 22. in den letzten Tag der KiWo.

Am 4. Tag hatten wir einige Stunden Startverschiebung, bevor wir endlich für zwei Rennen bei sehr wenig Wind und kurzer Welle vom Vortag auf die Bahn geschickt wurden. Wir hatten bei diesen Bedingungen sehr guten Speed und Nadi konnte ihr taktisches Geschick ausspielen. So kamen wir immer in guter Position an der ersten Tonne an. Leider merkte man danach in beiden Rennen wieder, dass uns noch Regattaerfahrung in dieser Klasse fehlt. Aber die Tatsache, dass wir trotz einer Kenterung im ersten Tagesrennen und einem Strafkringel im zweiten Rennen passabel abschnitten, zeigt einfach das große Potenzial, welches wir als Team haben.

Am 3. Tag wurden unsere Goldfleet-Rennen auf der großen Leinwand in Schilksee und im Internet auf Kieler Woche TV übertragen. Wer die Live Übertragung verpasst hat, kann sie hier nachschauen!

English Version

Kiel Week – Putting it all together!

In June 2021, when Nadi and I started thinking about a potential Olympic campaign together, one thing was particularly important to me: Having a plan. Before committing to the next 3 years, I wanted to know what the tasks and challenges would be and how much of my time it would require. My tool of choice for this is always a mind map and on its basis a 4-year plan (in this case a 3-year plan). With this plan, we recorded everything we felt we needed to learn in order to reach our goal of „Olympic Gold“.

During the campaign, we looked at this plan again every once in a while and were able to tick things off bit by bit. This was not only always a good feeling, but also helped us to keep track of everything.
After our training camp in Cascais, Portugal in May, the time had come: we had worked through almost all of the basic learning goals and we were on schedule! For Kiel Week (KiWo), this meant that we were ready to be among the front runners if we managed to put together everything we had learned.

On the first day there was too little wind for any races. Which meant we then had to sail 4 races on the second day and the following days instead of the originally planned 3, to make up for the missed races, and so that we could be divided into gold (top 25), silver and bronze fleet (top 50 and the rest) from day 3 onwards. The sailing instructions said that we were not allowed to start the final races until at least four races had been sailed. If we did not manage the four races on day 2, on day 3 all participants would be divided according to the preliminary results according to the following scheme: 1st yellow group, 2nd blue group, 3rd red group, 4th red group, 5th blue group, 6th yellow group, 7th yellow group and so on.

We managed to get all four races done on day 2. AND Nadi and I managed to bring everything we had learned to the race course and started really well with a 2nd and 3rd place! In the third race we made a small but costly mistake which meant we „only“ made 12th place, but it didn’t matter! And even 16th place in the fourth race didn’t matter anymore, because from four races onwards there was a discard, which means that the worst result from each team was not included in the ranking. With 17 points, we were in 16th place and had thus qualified for a Gold Fleet for the very first time as a team! A milestone had been reached!

On day 3 there was a lot of wind and choppy challenging waves. We let the conditions make us a bit nervous and then couldn’t quite match our form from the day before. Even though we did di a lot of things right again, we also made too many costly mistakes. With placings of 16th, 23rd, 16th and 21st, we went into the last day of the KiWo in 22nd place.

On day 4 we had a few hours of postponement before we were finally sent out on the race course for two races in very little wind and a difficult wave from the previous day. We had very good speed in these conditions and Nadi was able to use her tactical skills brilliantly. So we always arrived in good position at the first martk. Unfortunately, again both races revealed that we still lack regatta experience in this class. But the fact that we did well despite a capsize in the first race of the day and a penalty in the second race simply shows the great potential we have as a team.

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