Alleine geht es einfach nicht!

Jetzt wo die Saison so langsam aber sicher ausklingt, möchte ich mich noch einmal bei meinem Sponsor, der SKL Engineering GmbH bedanken, ohne den diese Saison,  die ganzen Trainingslager und Regatten für mich gar nicht möglich gewesen wären. Vielen Dank für eure großartige Unterstützung, auf die ich mich immer verlassen kann!


Ein großes Dankeschön außerdem auch an die Henstorfstiftung Bissendorf, für die Finanzierung meines Wettkampfsegels mit dem ich meine Saisonhöhepunkte dieses Jahr bestritten habe.

Vielen Dank an dieser Stelle auch dem DSV und dem Olympiastützpunkt HH/SH und meinem Heimatverband, dem SVN, und meinem Heimatverein, dem SVG!

JWM Tag 5 & 6 + Resümee

„Every setback makes you wanna come back stronger.“

An den letzten beiden Tagen der JWM war endlich mal viel Wind, zwar immernoch sehr drehig und böig, aber immerhin Hängewind. Trotzdem fand ich nicht so richtig meinen Rhythmus, fuhr zwar zwei gute Top Ten Platzierungen, aber auch einen 30. und 21. was mein Vorhaben von einer rasanten Aufholjagd ziemlich erschwerte. Schließlich reichte es für den 23. Platz, womit ich natürlich nicht zufrieden bin, da ich weiß, dass es eigentlich viel besser geht. Und wenn man dann gerade bei seinem Saisonhöhepunkt nicht seine Performance zeigen kann, ist man natürlich enttäuscht. 


Wenn man das Ergebnis aber mal mit etwas Distanz betrachtet, ist eine Top 25 Platzierung bei einer Weltmeisterschaft mit über 100 Startern eigentlich ziemlich gut. Und wenn man bedenkt dass ich am ersten Tag als 50. in die Regatta gestartet bin, hat das mit der Aufholjagd ja doch irgendwie hingehauen. 

Letztendlich ist es aber so wie meine Trainingspartnerin und nun amtierende Jugendweltmeisterin Hannah sagt – Glückwunsch an dieser Stelle nochmal: Wenn du ein Ziel nicht erreichst, motiviert dich das nur umso mehr, noch härter dafür zu trainieren und noch mehr Zeit zu investieren, um beim nächsten Mal stärker und besser zurückzukommen und dein Ziel dann zu erreichen. 

Genau das werde ich tun. Und im nächsten Jahr wird dann bei den Juniorenevents ordentlich vorne mitgemischt!


Foto: Hannah Anderssohn

JWM Tag 3 & 4

An Tag 3 der JWM wurde nicht gesegelt. Das heißt, wir sind schon ein bisschen gesegelt, aber für Wettfahrten hat es nicht gereicht. Denn der Wind, wenn man es denn mal Wind nennen konnte, drehte fröhlich hin und her, sodass sich keine vernünftige Windrichtung durchsetzte. 


Wir warteten also 4 Stunden auf dem Wasser und weitere 2 Stunden an Land bis endlich abgebrochen wurde. 


Um trotzdem im Zeitplan zu bleiben, war dann heute ein Rennen mehr angesetzt. Am Morgen sah es noch so aus als müssten wir auch alle Hoffnungen auf Wind für diesen Tag begraben, aber der Optimismus des Wettfahrtleiters, der uns trotz spiegelglatten Teichs rausschickte, zahlte sich aus. Es kam tatsächlich schöner Wind, sodass sogar wir „Fetties“ hängen konnten und wir schafften alle drei Rennen.


Im ersten Rennen legte ich einen richtig guten Start hin und fuhr eine Top Ten Platzierung. In den anderen beiden Rennen waren meine Starts ebenfalls gut, aber dann wählte ich jeweils die falsche Seite für die Kreuz und segelte dadurch nur zwei Top 20 Platzierungen, wobei ich auf den Vorwinden und vor allem auf der Zielkreuz immer noch gut aufholen konnte.

Morgen geht es dann in die Finalfleets und ich werde zum ersten Mal in meinem Leben in einem Goldfleet segeln! Verrückt! 😜 Andere haben diese Erfahrung bereits im Opti gemacht, ich habe sie mir für mein letztes Jugend-Event aufgehoben. 

Auf jeden Fall ist für morgen schön viel Wind angesagt, das heißt ackern, ackern, ackern und Plätze gutmachen!

JWM Tag 1 & 2

Die ersten zwei Tage der JWM sind rum und wir können bereits auf 4 Rennen zurückblicken. Diese wurden bei schwierigen Leichtwindbedingungen mit vielen Winddrehern und -löchern gesegelt, wobei der Wind zum Ende der zweiten Tagesrennen jeweils fast gänzlich verschwand. 


Bedingungen, bei denen es nicht gerade unvorteilhaft ist, leicht zu sein, auch wenn es natürlich keine Voraussetzung dafür ist, bei wenig Wind gut zu segeln. Aber es hilft ungemein, genauso wie es bei viel Wind vorteilhafter ist, Optimalgewicht zu haben. Ich habe Optimalgewicht und gehöre in diesem Feld nicht zu den leichten Leuten. Trotzdem kämpfte ich mich über den Kurs, versuchte das Segel so bauchig zu trimmen wie es eben ging, um jeden Hauch von Druck einzufangen und checkte den Kurs nach Windfeldern ab. So schaffte ich immerhin zwei Rennen um die 15 herum, segelte aber auch zwei Platzierungen, die einmal gar nicht und einmal vielleicht geradeso in der ersten Hälfte lagen. Diese beiden nicht zufriedenstellenden Platzierungen kann ich hoffentlich dann in den nächsten Tagen beide streichen. 


Morgen und übermorgen ist für die letzten 4 Qualifikationsrennen nochmal wenig Wind angesagt, bevor dann am Donnerstag und Freitag für die Finalrennen mehr Wind kommen soll. Ich werde die nächsten beiden Tage versuchen, so wenig weitere Punkte wie möglich zu sammeln und nochmal ein paar gute Platzierungen rauszuhauen. 

Wir haben dieses Jahr kaum bei wenig Wind trainiert und hatten bei den meisten Regatten viel Wind, also kann ich das hier nur als Herausforderung nehmen, das beste daraus machen und Erfahrungen für die nächste Leichtwindregatta sammeln.

Top Vorbereitet :)

Nach vier Tagen Urlaub zu Hause ging es am Dienstag mit dem Zug nach Medemblick. Dort angekommen luden wir die Boote ab, kauften ein und bezogen unser Ferienhaus, sodass es am nächsten Morgen gleich mit der ersten Trainingssession losgehen konnte. 

In einer vierstündigen Einheit gewöhnten wir uns wieder an die Ijsselmeerwelle bei ablandigem Wind und segelten ein paar Rennen gegen einige andere Deutsche, die auch hier waren. Anschließend radelten wir uns auf den schönen holländischen Radwegen noch eine Stunde aus und dehnten uns ausgiebig – insgesamt ein gelungener effektiver Trainingstag. 


Am Donnerstag segelten wir, diesmal bei auflandigem Wind, wieder ein paar Angleichschläge und einen langen Vorwind bevor wir uns mit den Briten und Australiern für ein paar Rennen trafen. Später kamen noch die Tschechen dazu, sodass wir am Ende fast schon zu viele für den kleinen Kurs waren. Für uns waren die Rennen aber gut, um einen Eindruck davon zu bekommen, wo wir im U19-Feld stehen und wir stellten fest, dass wir den anderen, sogar den Jungs, um die Ohren fahren konnten.

Gestern stand dann die Vermessung an. An meinem Boot gab es nichts zu meckern, also konnte ich gleich weiter zur Anmeldung. Eigentlich wollten wir anschließend wieder Rennen mit den Briten segeln, aber es war kein Wind. Also chillten wir ein bisschen, gingen einkaufen und schrubbten unsere Boote noch einmal ordentlich sauber. Gegen Abend kam dann doch noch guter Wind und wir entschlossen uns noch zu einer späten Session, zumal ich auch mein neues Segel noch einsegeln musste. Das Segel fährt echt super und die Rennen haben gezeigt, dass ich mich bei der WM, die morgen losgeht, nicht  verstecken muss.

Letzter Tag & Resümee der U21 WM

Der letzte Tag der U21 WM 2017 war ganz anders als alle anderen davor. Der Strom kam nicht von hinten, sondern von schräg vorne, also fuhr man auf dem Steuerbordbug direkt gegenan. Die Welle war klein und kurz. Der Wind kam aus SSW, also von der Küste und war dementsprechend sehr drehig und böig und das ohne ein erkennbares Muster – überhauptnicht meine Bedingungen! 

Aber ich wollte ja noch einmal alles geben, fuhr ein paar Angleichschläge und Seitentests, versuchte mich an die Welle zu gewöhnen und testete die Startlinie. 

Dann ging das erste Rennen los. Ich fand eine gute Lücke auf der bevorteilten Seite, die ich auch verteidigen konnte – bis zu den letzten 30sec vorm Start, in denen mir dort jemand reinbretterte, der dort eigentlich gar nicht mehr hingepasst hätte und so konnte ich nur so schnell wie möglich rückwärts aus der Lücke rausfahren und mir eine neue suchen. So kam ich dann nicht gerade optimal los. Es folgte eine Kreuz, auf der durch die vielen Dreher immer mal die linke, mal die rechte Seite besser aussah und genauso verhielt es sich auch auf dem Vorwind, wo mal rechts, mal links eine Böe durchzog. Der rest des Rennens verhielt sich genauso. Ständig musste man abwägen: Wenden oder weiterfahren? Rechts halten oder links? 


Am Ende wurde es ein 31. Platz. Damit war ich eindeutig nicht zufrieden. Aber egal, schnell die Fehler analysieren, ein Fazit fürs nächste Rennen ziehen, noch schnell einen Eindruck beim Start der Jungs bekommen und weiter gings. 


Der Start war diesmal besser, aber dann kamen wieder die scheinbar unvorhersehbaren Dreher und Böen. Nach der ersten Kreuz war ich irgendwo im hinteren Mittelfeld und wollte auf dem Vorwind natürlich nochmal so richtig Gas geben und aufholen, aber dann passierte es: Bam! Wie aus dem nichts kenterte ich, ohne mir erklären zu können wie das überhaupt passiert war. „Aber egal, nun nur schnell das das Boot aufgerichtet bekommen und noch mehr Gas geben“, dachte ich mir. Das brachte leider alles nicht mehr so wirklich was. Ich fuhr als 48. durchs Ziel und ärgerte mich wie sonst was. Das wollte ich aber nicht an meinem Coach auslassen, die konnte ja schließlich nichts dafür, also holte ich nur schnell meine Jacke und mein Essen ab und versuchte dann beim Reinfahren meine negative Energie loszuwerden. 

An Land konnte ich dann irgendwann wieder lachen und mich für meine Teamkameradin freuen, die den Vizeweltmeistertitel geholt hatte! 


Insgesamt kann ich trotz des letzten Tags wirklich zufrieden sein mit dem 27. Platz und 7. U19! bei meiner ersten U21 WM. Mein Wunschziel, die Top 20 zu knacken, habe ich leider verpasst, aber mein realistisches Ziel, die 1. Hälfte habe ich locker geschafft. Ich habe gesehen, dass ich auch mit den Top Ten mithalten kann und vor allem bei viel Wind und Welle wirklich schnell bin.  Ich muss nur weiter an meinen „Baustellen“ arbeiten und vielleicht nicht mehr so oft kentern. 😉 


Die nächsten 4 Tage bin ich zu Hause bei meiner Familie zur Regeneration und um ein bisschen Abstand vom Segeln zu bekommen, bevor es am 8.8. nach Medemblick geht, wo am 13.8. die Jugend-WM losgeht.

U21 WM Tag 5

Gestern hieß es erstmal Startverschiebung an Land wegen zu wenig Wind. Irgendwann schickte uns die Wettfahrtleitung aufs Wasser, aber dort ging es erstmal weiter mit der Startverschiebung. Es war einfach zu wenig Wind und der Strom wurde immer stärker, was die Situation nicht gerade begünstigte. 
Wir chillten also am Motorboot oder  im Päckchen zu zweit und fuhren von Zeit zu Zeit wieder zum Startschiff zurück, wenn der Strom uns zu weit abgetrieben hatte. 

Um ca. 16.00 wurde dann abgebrochen und alle Segler zurück in den Hafen geschleppt.

Heute ist letzter Tag. Zwei Rennen stehen auf dem Plan, es kann noch eine Menge passieren. Ich werde also noch einmal ordentlich Gas geben!!!

U21 WM Tag 4

Auf die Frage wie es lief, konnte ich, als ich heute vom Wasser kam, nur antworten, dass ich das noch nicht entschieden hätte. Heute war eigentlich alles dabei: Das erste Rennen lief einfach nur so schlecht, dass ich nicht weiter darüber berichten brauche. Aber auch solche Rennen darf man sich mal erlauben, dafür hat man ja schließlich einen Streicher. 

Das zweite Rennen lief dann umso besser. Irgendwie war ich so richtig im Flow und startete nach einer anspruchsvollen Nachstartphase eine rasante Aufholjagd und landete am Ende auf Platz 17! Besonders mit meinem Vorwindspeed konnte ich da echt zufrieden sein.

Im dritten Rennen wollte ich so weitermachen, wie im zweiten Rennen, aber mit dem Flow ist das so eine Sache und wenn der Start dann schon nicht sooo gut war, muss man sich erstmal eine freie Bahn suchen. Trotzdem konnte ich wieder gut aufholen. Nur auf dem Reach, als der Strom mittlerweile gekippt war und nun anstatt von hinten, aus Windrichtung kam, konnte ich irgendwie nicht so recht beschleunigen und musste ein paar Gegner ziehen lassen. Die holte ich aber auf dem Vorwind und auf der Zielkreuz fast alle wieder ein und fuhr noch einen 28. Platz ein.

Nach heute bin ich auf dem 25. Platz, habe aber immernoch die Möglichkeit, es unter die Top 20 zu schaffen, wenn ich nur mal einen Tag ohne „Baustellen“ überstehe!


Foto: Hannah Anderssohn