Letzter Tag & Resümee der U21 WM

Der letzte Tag der U21 WM 2017 war ganz anders als alle anderen davor. Der Strom kam nicht von hinten, sondern von schräg vorne, also fuhr man auf dem Steuerbordbug direkt gegenan. Die Welle war klein und kurz. Der Wind kam aus SSW, also von der Küste und war dementsprechend sehr drehig und böig und das ohne ein erkennbares Muster – überhauptnicht meine Bedingungen! 

Aber ich wollte ja noch einmal alles geben, fuhr ein paar Angleichschläge und Seitentests, versuchte mich an die Welle zu gewöhnen und testete die Startlinie. 

Dann ging das erste Rennen los. Ich fand eine gute Lücke auf der bevorteilten Seite, die ich auch verteidigen konnte – bis zu den letzten 30sec vorm Start, in denen mir dort jemand reinbretterte, der dort eigentlich gar nicht mehr hingepasst hätte und so konnte ich nur so schnell wie möglich rückwärts aus der Lücke rausfahren und mir eine neue suchen. So kam ich dann nicht gerade optimal los. Es folgte eine Kreuz, auf der durch die vielen Dreher immer mal die linke, mal die rechte Seite besser aussah und genauso verhielt es sich auch auf dem Vorwind, wo mal rechts, mal links eine Böe durchzog. Der rest des Rennens verhielt sich genauso. Ständig musste man abwägen: Wenden oder weiterfahren? Rechts halten oder links? 


Am Ende wurde es ein 31. Platz. Damit war ich eindeutig nicht zufrieden. Aber egal, schnell die Fehler analysieren, ein Fazit fürs nächste Rennen ziehen, noch schnell einen Eindruck beim Start der Jungs bekommen und weiter gings. 


Der Start war diesmal besser, aber dann kamen wieder die scheinbar unvorhersehbaren Dreher und Böen. Nach der ersten Kreuz war ich irgendwo im hinteren Mittelfeld und wollte auf dem Vorwind natürlich nochmal so richtig Gas geben und aufholen, aber dann passierte es: Bam! Wie aus dem nichts kenterte ich, ohne mir erklären zu können wie das überhaupt passiert war. „Aber egal, nun nur schnell das das Boot aufgerichtet bekommen und noch mehr Gas geben“, dachte ich mir. Das brachte leider alles nicht mehr so wirklich was. Ich fuhr als 48. durchs Ziel und ärgerte mich wie sonst was. Das wollte ich aber nicht an meinem Coach auslassen, die konnte ja schließlich nichts dafür, also holte ich nur schnell meine Jacke und mein Essen ab und versuchte dann beim Reinfahren meine negative Energie loszuwerden. 

An Land konnte ich dann irgendwann wieder lachen und mich für meine Teamkameradin freuen, die den Vizeweltmeistertitel geholt hatte! 


Insgesamt kann ich trotz des letzten Tags wirklich zufrieden sein mit dem 27. Platz und 7. U19! bei meiner ersten U21 WM. Mein Wunschziel, die Top 20 zu knacken, habe ich leider verpasst, aber mein realistisches Ziel, die 1. Hälfte habe ich locker geschafft. Ich habe gesehen, dass ich auch mit den Top Ten mithalten kann und vor allem bei viel Wind und Welle wirklich schnell bin.  Ich muss nur weiter an meinen „Baustellen“ arbeiten und vielleicht nicht mehr so oft kentern. 😉 


Die nächsten 4 Tage bin ich zu Hause bei meiner Familie zur Regeneration und um ein bisschen Abstand vom Segeln zu bekommen, bevor es am 8.8. nach Medemblick geht, wo am 13.8. die Jugend-WM losgeht.

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