Segeltörn auf der Wilhelmina

In der letzten Woche habe ich den Schul- und Trainingsalltag mal hinter mir gelassen und habe einen Segeltörn der Seglerjugend Niedersachsen, den wir zuvor mit ein paar Seglern aus Niedersachsen organisiert hatten, ehrenamtlich mitbetreut, um meine Begeisterung für den Segelsport weiterzugeben. Wir sind mit dem Plattbodenschiff Wilhelmina, angeleitet von einer sehr coolen Crew von Harlingen nach Terschelling, Vlieland und Makkum gesegelt und hatten, da wir echt viel kreuzen mussten und daher ganz viele Wenden fahren konnten, immer was zu tun. Wegen einem Sturm saßen wir einen Tag auf Vlieland fest, aber auch da kam keine Langeweile auf. 

Insgesamt war es eine richtig tolle Woche, mit einer super Gruppe, ganz viel Spaß, einer sehr entspannten Atmosphäre und vielen schönen Momenten, die uns wohl noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr, wo wir das Projekt auf jeden Fall wiederholen wollen!

IDM am Wannsee Tage 2, 3 & 4

Egal, was kommt, es wird gut sowieso.“ ~ Mark Forster

Der Wannsee ist definitiv nicht mein Lieblingsrevier. Auf den nicht zufriedenstellenden 1. Tag folgte ein etwas besserer 2. Tag, nach dem ich immerhin gerade so in den Top Ten war. Am 3. Tag war wenig Wind, also erstmal Startverschiebung. Als schließlich etwas Wind kam, segelten wir ein Rennen bei schrecklich unkonstanten Bedingungen. Ich segelte auf der Layline zur Luvtonne und die Gegner fuhren in Lee und in Luv mit Überhöhe an mir vorbei. Das war für mich unerklärlich und zutiefst frustrierend. Die Situation blieb leider nicht die einzige in diesem Rennen. 


Die Folge war, dass ich sehr emotional wurde und irgendwie war der ganze Tag dann nicht mehr zu retten. Ich hatte das Medalrace verpasst und war komplett hinter meinen Erwartungen geblieben. Das Flottenfinale am nächsten Tag mitzusegeln, während alle meine Teamkameraden am Medalrace teilnahmen, war nun wirklich das letzte was ich noch wollte, aber ich sollte es trotzdem segeln und das war im Endeffekt auch echt gut. Ich dachte mir, „Entweder ganz oder gar nicht“, fuhr eine Stunde vor dem Start raus, segelte mich gründlich ein und fuhr ein sehr gutes Flottenfinale. Ich wurde mit 100m Abstand 1. und insgesamt 11., was das beste war, was ich in meiner Situation noch erreichen konnte. Damit habe ich allen gezeigt, wo ich eigentlich hingehöre, nämlich an die Seite meiner Teamkameraden! So fand diese enttäuschende IDM doch noch ein versöhnliches Ende.


IDM am Wannsee Tag 1

Hier am Wannsee gewinnt nicht der mit der besten Segeltechnik, hier gewinnt der, der die Dreher und Landeinflüsse am besten einschätzen kann und am besten vorhersehen kann, wo die nächste Böe einsetzt – Und derjenige, der nicht aus Versehen fast von einer Fähre überfahren wird. 

Ich habe das Ganze System gestern nur so halb durchblickt. Im ersten Rennen lief es erst ganz gut, doch dann bekam ich eine Flagge, konnte auf der darauffolgenden Kreuz zwar wieder ein bisschen aufholen, verlor dann aber auf dem Vorwind wieder ein paar Gegner – Platz 14. 

Im zweiten Rennen hatte ich einen guten Start, konnte meinen Abstand auch gut halten und wurde Fünfte.

Jetzt meinte ich, das System verstanden zu haben, aber das dritte Rennen bewies das Gegenteil. Nach der ersten Kreuz war ich fast letzte, konnte auf der zweiten Kreuz aber wieder aufholen. Auf dem Reach ins Ziel überholte ich dann ein kleines Pulk und erreichte noch Platz 16.

Heute muss es besser laufen!

„Die Präsidentensuite“

Gestern ging es mit den Mädels nach Berlin zum Verein Seglerhaus am Wannsee, wo morgen die Deutschen Meisterschaften losgehen. Wir haben einfach den Jackpot als Unterkunft gezogen: die Präsidentensuite. Sie ist direkt im Verein, mit Blick aufs Wasser und mit Balkon ausgestattet! 


Heute haben wir noch Layday und habe uns in der Innenstadt von Berlin einige echte Präsidentensuites angeschaut. 😜

Eat, sleep, go to school, sail, repeat

So sieht mein Tagesablauf im Moment aus: Aufstehen, in der Schule schuften, zurück ins Internat, schnell was essen, dann ab aufs Wasser, danach noch in den Kraftraum und anschließend noch eventuelle Hausaufgaben erledigen. Da fühlt man sich schnell wie im Hamsterrad. 


Um daraus auszubrechen, halte ich an den besonderen Dingen fest. Am vergangenen Donnerstag konnte ich im Training gegen meine Trainerin, die sich mal wieder aufs Boot gewagt hat, gewinnen. 


Freitag ging es dann nach Hause, die Familie besuchen. Am Samstag segelte ich zusammen mit meinem Bruder die Yardstickregatta um das Blaue Band meines Heimatvereins mit und wurde Zweite mit nur 16 Sekunden Abstand zum ersten. 


Heute war endlich mal wieder Ostwind in Kiel und dementsprechend eine schöne große Welle. Diese wunderbaren Bedingungen hatte ich das letzte mal in Nieuwpoort bei der U21 WM gehabt. 


Die Trainingseinheit hat einfach nur unglaublich viel Spaß gemacht, auch wenn es echt anstrengend war und meine Beine, noch geplagt von Muskelkater, sich ordentlich beschwert haben. Aber das war es wert!

Los geht’s mit der zweiten Saisonhälfte!

Gestern waren nach einer Woche Klassenfahrt die Sommerferien für mich endgültig vorbei. Mit sechs Stunden Schule, einer Fitnesseinheit, bei der ich mich vielleicht ein bisschen zu sehr ausgepowert habe, und 1 3/4 Stunden segeln, Physiotherapie, einer regenerativen Mobility-Einheit und noch ein paar Matheaufgaben am Abend war der Tag ganz schön vollgestopft. Aber es war ein unglaubliches Gefühl, endlich wieder mit meinem Laser über’n  Kurs zu segeln! Wir hatten Südwind mit 15-23 kts, der sehr böig und drehend war. Auf dem Vorwind ging  es also ordentlich ab und die Kreuzen waren schön anstrengend. 

Wir segelten zwei Trainingsrennen, in denen ich jeweils vom Start bis ins Ziel führte! Ich war einfach voll motiviert und voll im Flow. Also konnten mir selbst diese Bedingungen, die ich sonst nicht so mag, nichts anhaben!

Die nächsten drei Wochen wird jetzt fleißig trainiert, damit wir bei der Deutschen Meisterschaft, die im Oktober in Berlin stattfindet, topfit sind.

Alleine geht es einfach nicht!

Jetzt wo die Saison so langsam aber sicher ausklingt, möchte ich mich noch einmal bei meinem Sponsor, der SKL Engineering GmbH bedanken, ohne den diese Saison,  die ganzen Trainingslager und Regatten für mich gar nicht möglich gewesen wären. Vielen Dank für eure großartige Unterstützung, auf die ich mich immer verlassen kann!


Ein großes Dankeschön außerdem auch an die Henstorfstiftung Bissendorf, für die Finanzierung meines Wettkampfsegels mit dem ich meine Saisonhöhepunkte dieses Jahr bestritten habe.

Vielen Dank an dieser Stelle auch dem DSV und dem Olympiastützpunkt HH/SH und meinem Heimatverband, dem SVN, und meinem Heimatverein, dem SVG!

JWM Tag 5 & 6 + Resümee

„Every setback makes you wanna come back stronger.“

An den letzten beiden Tagen der JWM war endlich mal viel Wind, zwar immernoch sehr drehig und böig, aber immerhin Hängewind. Trotzdem fand ich nicht so richtig meinen Rhythmus, fuhr zwar zwei gute Top Ten Platzierungen, aber auch einen 30. und 21. was mein Vorhaben von einer rasanten Aufholjagd ziemlich erschwerte. Schließlich reichte es für den 23. Platz, womit ich natürlich nicht zufrieden bin, da ich weiß, dass es eigentlich viel besser geht. Und wenn man dann gerade bei seinem Saisonhöhepunkt nicht seine Performance zeigen kann, ist man natürlich enttäuscht. 


Wenn man das Ergebnis aber mal mit etwas Distanz betrachtet, ist eine Top 25 Platzierung bei einer Weltmeisterschaft mit über 100 Startern eigentlich ziemlich gut. Und wenn man bedenkt dass ich am ersten Tag als 50. in die Regatta gestartet bin, hat das mit der Aufholjagd ja doch irgendwie hingehauen. 

Letztendlich ist es aber so wie meine Trainingspartnerin und nun amtierende Jugendweltmeisterin Hannah sagt – Glückwunsch an dieser Stelle nochmal: Wenn du ein Ziel nicht erreichst, motiviert dich das nur umso mehr, noch härter dafür zu trainieren und noch mehr Zeit zu investieren, um beim nächsten Mal stärker und besser zurückzukommen und dein Ziel dann zu erreichen. 

Genau das werde ich tun. Und im nächsten Jahr wird dann bei den Juniorenevents ordentlich vorne mitgemischt!


Foto: Hannah Anderssohn