U21 WM Tag 3

Der Tag begann mit einer ziemlich unnötigen halben Stunde Startverschiebung wegen zu viel Wind. Doch eine halbe Stunde später war der Wind immernoch gleich stark. Nichtsdestotrotz schickte die Wettfahrtleitung uns raus. Draußen war dann sehr starker Wind und riesige Wellen, aber alles hielt sich noch im Rahmen. Man musste nur in den Böen etwas ums Überleben kämpfen, sprich darum nicht zu kentern. 

Aber erstmal übten die Jungs, die vor uns starten sollten, noch ein bisschen Starten bei Strom von hinten und wir Mädels übten uns in Geduld. Als wir dann schließlich mit Starten dran waren, gönnten wir uns auch noch ein paar Frühstarts und dann kam schon die erste Startgruppe der Jungs wieder ins Ziel.

Ich hatte im letzten Startversuch wieder einen sehr engen aber im Endeffekt guten Start rechts am Startschiff und war an der Luvtonne  unter den Top Ten. Diesmal ließ ich mich aber nicht vor Aufregung aus dem Konzept bringen und fuhr einen 9. Platz ins Ziel. 


Im zweiten Rennen hatte ich zwar einen guten Start, aber eine schlechte Nachstartphase, konnte dadurch nicht den Streckbug segeln, kenterte auch noch in einer Wende und musste dann erstmal ordentlich wieder aufholen. Aber mit gutem Speed auf Vorwind und Reach wurde es am Ende noch ein 25. Platz.

Damit rücke ich in der Gesamtwertung auf den 23. Platz vor. Noch 3 Plätze Abstand zu den Top 20!

Morgen ist etwas weniger Wind vorhergesagt, aber immernoch gute Bedingungen! Angreifen ist angesagt!

Tag 2 U21 WM – 1. Segeltag

3 Rennen wurden heute gesegelt:

Im ersten Rennen hatte ich ein echt schlechtes Timing am Start, habe den Strom, der von hinten kam, total unterschätzt und habe nur mit Glück eine Lücke direkt am Startschiff gefunden. Ganz rechts und deutlich zu spät fuhr ich dann los, war aber dank des Startlinienvorteils auf der Startschiffseite der Linie trotzdem ziemlich gut dabei und rundete als 6.! die Luvtonne. Dann ging aber leider vieles schief… Bei der Rundung bekam ich meine Strecker, die zu einem einzigen Knäul verknotet waren, nicht auf, konnte mich so nicht auf meine Umgebung konzentrieren und wurde auf die falsche Seite des Vorwinds gedrängt. So nahm ich dann auch nicht die bevorteilte Leetonne am Gate, denn dort war viel zu viel los, sondern die andere. Dort bekam ich aber nicht einmal die Rundung vernünftig hin, unterschätzte ein weiteres Mal den Strom und konnte nur durch eine halbe Kenterung eine Berührung mit der Tonne vermeiden. Die nächste Baustelle hatte ich am Ende des ersten Reaches: Eine Protestsituation, wegen der ich zwei Strafkringel drehen musste. Auf dem folgenden Vorwind wickelte sich dann bei einer Patenthalse, die durch zu viel Speed beim Heruntersurfen einer besonders großen Welle entstand, meine Schot um den Baum und diese wieder freizubekommen, ohne dabei zu kentern war schon ein echtes Kunststück. Mehr Missgeschicke passierten zum Glück nicht und ich beendete das Rennen noch als 27.


In Rennen 2 und 3 wurde ich 25. und 24. und bin damit momentan 24. von 65 – für meine erste Juniorenweltmeisterschaft erstmal gar nicht so schlecht. 🙂

Insgesamt waren die Bedingungen echt schwierig. Ständig zogen Wolkenfronten mit Regen und Drehern durch, sodass der Wind mal nach rechts mal nach links drehte und ungleichmäßig von 15kts auf 20 auffrischte und zum Ende auf 5kts abflaute, wodurch das letzte Rennen sogar abgekürzt werden musste.

Morgen geht es mit etwas mehr Wind, drei Rennen und hoffentlich stabileren Bedingungen und weniger Regen weiter.

The worlds are declared open!

Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen: Mein Material ist eingesegelt und vermessen, das Revier haben wir erkundet, haben uns an die Welle und den Strom gewöhnt und angemeldet bin ich auch. Gestern haben wir noch einen Layday eingeschoben, den wir Mädels am Strand verbracht haben und am Abend wurden die U21 Laser Worlds 2017 offiziell eröffnet. Es kann also losgehen!


Update: Voerst geht es nicht raus. Startverschiebung wegen zu viel Wind!

Update Nr.2: Abbruch um 10.30 Uhr, weil den ganzen Tag zu viel Wind vorhergesagt ist.

3 Trainingstage der Vorbereitung geschafft – ab morgen gehts auf die andere Seite!

Die ersten drei Trainingstage lang mussten wir von der anderen Seite des Hafens aus die Boote ins Wasser bringen, da das Gelände des Vereins, der die WM ausrichtet, noch voll war mit den Laser 4.7 Seglern, die in den letzten Tagen dort ihre WM hatten. Seit heute ist deren WM aber vorbei und morgen können wir unsere Boote rüber bringen. 


In den letzten Tagen haben wir schon jede Menge Wasserstunden hier gesammelt und die Wind-, Wellen- und vor allem Stromverhältnisse kennengelernt. 


Je nachdem, ob gerade auf- oder ablaufende Tide ist, dauert das Raus- und Reinfahren bei bis zu 60m Strom pro Minute aus dem etwas im Landesinneren gelegenen Hafen bis zu einer halben Stunde. 

Wenn man dann erstmal 30min kreuzen muss, bevor die Einheit überhaupt anfängt, wird das Training bei bis zu 20 kts nicht nur physisch, sondern auch für die Konzentration zu einer Herausforderung. Aber die Bedingungen draußen auf dem englischen Kanal waren es auf jeden Fall Wert!

Hallo Nieuwpoort!

Gestern sind wir nach 10h Autofahrt endlich in Nieuwpoort abgekommen. Auf der Fahrt hatte ich ja jede Menge Zeit, also habe ich mal das Videomaterial von Mittwoch zusammengeschnitten und etwas herumexperimentiert:


Gleich laden wir die Boote ab und dann geht es für eine erste Einheit aufs Wasser. 

Neue Perspektiven

Mit dem neuen Zubehör-Set für meine Gopro ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, beim Segeln Videomaterial zu sammeln. Die letzten Tage habe ich also mal ein paar neue Perspektiven ausprobiert (Sind aber noch verbesserungswürdig, da ich damit teilweise mehr meine Trainingspartner gefilmt habe, als mich). Trotzdem sind ein paar witzige Aufnahmen entstanden:

Vorbereitung auf die U21-WM

Die letzten zwei Wochen bis die erste von zwei WMs für mich in diesem Jahr losgeht, sind angebrochen und wir sind fleißig am Trainieren. Heute hatten wir eine lange Einheit, in der wir nur Fahrtechnik trainiert haben. Erst ging es 2h Amwind einmal über die Fahrrinne Richtung Kalifornien, dann nach einer kurzen Pause in mehreren Vorwind-Etappen wieder zurück nach Schilksee (Strande). 


Die Bedingungen waren perfekt: Strahlender Sonnenschein, kaum ein paar Wölkchen am Himmel, 12kts Ostwind und dazu die schöne ostwindtypische Welle. Am Ende waren wir alle platt, aber ziemlich zufrieden. Es war einfach eine rundum gute Segeleinheit gewesen.

Warnemünder Woche Tag 3 & 4

Der dritte Tag begann mit drei Stunden Startverschiebung, an welche noch eine weitere Stunde angehängt wurde, wegen zu viel Wind. Um 15 Uhr erfolgte dann endlich der erste Start. Das Rennen lief ganz gut für mich, erst gegen Ende ergab sich für mich ein Problem. Am Abend vorher war ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass ich momentan 3. in der U19-Wertung war und damit eine Chance auf eine Medaille bei dieser Regatta hatte. Am Ende der zweiten Kreuz war nun meine direkte Gegnerin, die in dem Moment 4.platzierte, in meiner unmittelbaren Nähe und das machte mich ganz verrückt. Ich fixierte mich viel zu sehr auf sie und darauf, dass sie hinter mir blieb, sodass sie am Ende natürlich vorbeifuhr. 



Da war die Medaille erstmal weg. Also schnell wieder runterkommen, die Aufregung und den vermeintlichen Druck vergessen, alles auf Null setzen und für das nächste Rennen bereit machen. Ohne Druck konnte ich wieder segeln wie ich es sonst auch mache und fuhr wieder ein gutes Rennen. Als es zum zweiten Mal um die Luvtonne ging, hatte ich jedoch etwas Pech und musste trotz Vorfahrt einer anderen Seglerin ausweichen, um eine Berührung zu vermeiden. Dadurch berührte ich die Tonne und musste einen Strafkringel drehen. 


So fiel ich 4 Plätze zurück, die ich zwar durch ganz viel ackern wieder aufholen konnte, aber am Ende fehlten mir zwei Punkte, um meine Konkurrentin wieder zu überholen. Um mein Recht für die Situation an der Luvtonne einzufordern, legte ich an Land noch Protest gegen die Seglerin ein, der ich hatte ausweichen müssen, doch der Protest wurde nach einem kurzen Verfahren, in dem am Ende Aussage gegen Aussage stand, abgewiesen. Doch selbst wenn die andere Seglerin disqualifiziert worden wäre, hätte es für mich nicht zur Medaille gereicht. Die wichtigen Punkte hatte ich im ersten Rennen liegen gelassen. 


Also hoffte ich auf den letzten Tag mit weiteren zwei Rennen, die jedoch wegen zu viel Wind nicht mehr stattfanden. 

So war ich schließlich insgesamt 14. und 4. U19. Das war okay, wenngleich ich natürlich auch ein bisschen enttäuscht war. Aber die Hauptsache ist, dass ich nochmal eine Menge Erfahrungen gesammelt habe, vor allem was den Umgang mit Druck und Protestsituationen angeht. Dieses Wissen werde ich bei den beiden Weltmeisterschaften, die in der nächsten Zeit anstehen, sicher gebrauchen können.


Fotos: Stefan Ibold 

Regen, Regen, Regen – Warnemünder Woche Tag 1 und 2

Ich fuhr mit meinem Papa nach Warnemünde und der Regen prasselte gegen die Windschutzscheibe. Wir kamen in Warnemünde an und es regnete immernoch. Nach dem Abladen der Boote waren meine Klamotten komplett durchnässt und als ich am nächsten morgen mein Boot aufbaute, taten mir die Leute, die sich schon umgezogen hatten, überhaupt nicht leid, auch wenn sie nun eine Stunde Startverschiebung lang in den nassen Neoprenklamotten verbringen mussten. Es war sowieso alles und jeder nass. 


Auf dem Wasser war mir der Regen dann egal. Nun war es viel wichtiger, den richtigen Winddreher und die Böen zu erkennen, als ein trockenes Plätzchen zu finden. Die Bedingungen waren nämlich sehr instabil: Der Wind pendelte zwischen 340-15 Grad und reichte von 8 bis 18 kts, nahm aber im Laufe des Tages stetig zu. 


Die Devise des Tages lautete: Starten und Warten. Wir brauchten mindestens 5 Startversuche für 2 1/2 Rennen (das erste Rennen musste ein zweites Mal gestartet werden, nachdem es wegen eines Winddrehers und weil die meisten um die falsche Luvtonne gefahren waren, abgebrochen wurde), von den Radial Jungs, deren gefühlt nicht endende Startversuche wir erstmal abwarten mussten, mal ganz zu schweigen. 

Die Rennen waren dann aber ganz okay. Mit einem 15. und 13. Platz lag ich am Ende des Tages auf Platz 12 und als wir um 19.00 endlich wieder an Land waren, hatte es dann auch mal aufgehört zu regnen. 

Der zweite Tag begann mit Sonnenschein und schönen 18kts aus West. Bei dieser Windrichtung hat man in Warnemünde immer eine große lange Welle, auf der man auf Vorwind sehr schön runtersurfen kann. Wir Mädels segelten den Innerloop-Kurs, also Kreuz, Vorwind, Kreuz, Reach, Vorwind, Reach, Zielkreuz, sodass man nach den anstrengenden Kreuzen auf dem Vorwind und den Reaches einfach nur nochmal alles geben und Spaß haben konnte. So konnte ich auf diesen Kursen auch immer ein paar Plätze gutmachen. 

Mit Platz 9 und 14 konnte ich meinen 12. Platz verteidigen und hatte dann einen ganzen Nachmittag zur Regeneration, damit ich dann morgen, wo noch mehr Wind vorhergesagt ist, fit bin.