Let’s Chatch Up – was 2022 in der zweiten Jahreshälfte passiert ist: Nach der WM

English Text below.

Ich glaube, tatsächlich ist dieser hier der schwierigste Blogpost. Wie macht man nach einem verpatzten Höhepunkt, nach solch einer intensiven Saison weiter?

Ich wusste, dass wir es eigentlich drauf haben. Ich wusste, dass wir einige mentale Barrieren im Team hatten, die wir überwinden mussten, und einige andere Dinge, an denen wir arbeiten mussten, um konstanter und schneller zu werden. Und ich kannte diese Schwachstellen! Ich hatte Antworten – und ein großes Vertrauen in unser Potenzial als Team.

Wahrscheinlich erinnerte ich mich deshalb überhaupt nicht mehr an das, was ich viele Monate zuvor gesagt hatte: Dass es nicht gesund wäre, ein weiteres Jahr wie das vergangene zu absolvieren, und dass die einzige Möglichkeit, mit Girls for Paris weiterzumachen, darin bestünde, sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren, was wir nicht geschafft hatten. Stattdessen versuchte, das Unmögliche möglich zu machen.

In der ersten Woche zu Hause habe ich mich kaum ausgeruht. Stattdessen aktualisierte ich unsere Sponsorenmappe, schrieb E-Mails und plante Meetings. Ich war rund um die Uhr beschäftigt und angespannt, verspürte den Druck, das Verpassen des Katerkriteriums zu kompensieren, und versuchte, finanzielle Alternativen zu finden, um die Kampagne am Laufen zu halten. Ich war immer noch nicht krank geworden (erinnert ihr euch, dass ich 3 Tage vor Beginn der Weltmeisterschaften Halsschmerzen bekommen hatte?). Wir hatten geplant, eine Woche nach den Weltmeisterschaften wieder mit dem Training zu beginnen, haben das dann aber um eine Woche verschoben. Trotzdem ging ich ins Fitnessstudio und machte ein einfaches 30-minütiges Training – und hatte einen Kreislaufzusammenbruch. Etwa eine Stunde lang schaltete mein Körper komplett ab. Selbst das hat mich nicht wachgerüttelt.

Kurzum: Ich brauchte zwei Wochen, mehrere Telefonate mit meinem besten Freund, eine Sitzung mit meinem Mentalcoach und ein Wochenende mit meiner Familie, um zu erkennen, dass ich mir selbst nicht mehr treu war. Wie unterscheidet man zwischen Zuversicht, Hoffnung und Wunschdenken? Ich war völlig überarbeitet, nicht mehr im Einklang mit meinem Körper und hatte überhaupt keine Lust mehr, zu dem disziplinierten Lebensstil einer Olympiakampagne zurückzukehren.

Aber was sind die drei wichtigsten Dinge für mich? Meine Leidenschaft für das Segeln, die Möglichkeit, diesen Sport mein ganzes Leben lang auszuüben, und Ehrlichkeit. Um meinen Traum zu verfolgen, hatte ich meine eigenen Werte vergessen. Es war an der Zeit, auf die Bremse zu treten, einen niedrigeren Gang einzulegen.

Ich möchte hier gerne eine Diskussion anstoßen.

Meine Aussage: Kein Traum ist es wert, sich dafür kaputt zu machen.

Wie seht ihr das? Lasst es mich in den Kommentaren wissen oder schickt mir eine E-Mail.

English Text

Let’s Chatch Up – Everything that happened in the 2nd half of 2022: After the Worlds

Actually, I think this one is the hardest blogpost. How do you go on after a messed up peak event, after this intense Season?

I knew we had it. I knew we had some mental barriers in the team that we had to conquer and some other things that we needed to work on to become more consistent and faster. But I knew what these things were! I had answers – and a high confidence in our potential as a team. Which is probably why I did not at all remember what I had said many months before: That it would not be healthy to do another year like the one we did and that the only way we could continue Girls for Paris was to qualify for the National Team. Instead, I tried to make the impossible possible.

The first week at home I barely rested. Instead I updated our sponsor portfolio, wrote emails and scheduled meetings. I was so busy and tensed, feeling the pressure to compensate for the missed national team criteria, and trying to find financial alternatives to keep the campaign going. I still had not gotten sick (remember, I started feeling a throat pain 3 days before the start of the Worlds?). We had planned to resume training a week after the Worlds, then postponed that for a week. Nevertheless, I went to the gym and did a simple 30min workout – and passed out. For about an hour my body was shutting down. Even that didn’t shake me.

In short: It took me two weeks, several phone calls with my best friend, a session with my mental coach and a weekend with my family to realize that I was not being true to myself. How do you differentiate between confidence, hope, and wishful thinking? I was completely overworked, out of tune with my body and had no desire whatsoever left to go back to the disciplined lifestyle of campaigning.

But what are the three most important things for me? My Passion for Sailing, being able to do this sport all my life, and being honest. In order to pursue my dream, I had forgotten about my own values. It was time to step on the breaks, put in a lower gear.

I would like to start a discussion here.

My statement: No dream is worth compromising yourself for it.

What do you think? Let me know in the comments or send me an email.

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