Meine erste Einhand-Erfahrung Teil II

Schuld an dem lustigen Track ist aber auch die Tatsache, dass ich diversen Laser-, 29er- und 49er-Trainingsgruppen, sowie all den Wochenendseglern ausweichen muss. Allein das ist schon eine ordentliche Herausforderung – einmal muss ich sogar mit flatternder Fock anluven, um nicht ein anderes Boot zu crashen – aber eine gute Übung für die Silverrudder Regatta.

Beim Silverrudder geht es Einhand einmal rund um die Insel Fynen, wobei an zwei Stellen extrem enge Fahrwasser passiert werden müssen. Bedeutet, dort werden sich viele Schiffe auf engem Raum aufhalten. Besonders da auch der Start in einem dieser engen Fahrwasser liegt, muss man sein Boot 100% beherrschen und immer den Überblick behalten. So ein sonntägliches Einhand-Training auf der Kieler Förde ist da also gar nicht verkehrt.

Nach einem Dutzend Halsen luve ich wieder an und arbeite mich mit ein paar Wenden wieder hoch. Vor der Schilkseer Mole fühle ich mich bereit, das Ganze mit Gennaker zu probieren und schlage alle Leinen an. Das Setzen klappt einwandfrei, die Halsen sind am Anfang noch etwas holprig, aber ich habe alles im Griff.

Auch den Gennaker wieder zu bergen klappt einwandfrei und auf dem Weg zurück zum Hafen habe ich genug Zeit, mir über die nächsten beiden Manöver (das Bergen des Großsegels und das Anlegemanöver) Gedanken zu machen. Nachdem die Genua schön gefurlt ist, habe ich noch etwas Zeit, die Fender anzubringen und den Seezaun am Heck zu öffnen, damit ich später im Hafen schnell von Bord springen kann, um die Festmacherleinen zu holen. Dann schmeiße ich den Motor wieder an und lasse den Autopiloten mit gebührendem Abstand zum Land in den Wind steuern. Jetzt schaue ich, dass keine Knoten oder Kinken im Großfall sind und lege das Fall einmal um die Winsch, damit es nicht zu schnell ausrauscht. Dann öffne ich die Klemme und ziehe am Vorliek abwechselnd eine Falte nach Backbord und Steuerbord. Das klappt alles super, nur das Achterliek liegt jetzt noch nicht ordentlich, also ziehe ich dort auch noch einmal die Falten glatt.

Dann geht es zurück in den Hafen. Da die Sharifa so ein hohes Freibord hat, legen wir immer mit dem Heck zuerst an. Das bedeutet, dass ich rückwärts in die schmale Box fahren muss. Dabei ist der Abstand zwischen den Pollern nur unwesentlich weiter als das Heck breit ist, also muss ich genau zielen. Wieder habe ich ein paar Zuschauer, aber es läuft alles glatt, ich schaffe es in die Box, ohne dass der Bug vom Wind weggedreht wird, und laufe schnell nach vorne um die Festmacherleinen am Bug einzusammeln, während die Sharifa in die Box gleitet. Geschafft! Von wegen Frauen können nicht einparken! 😉

Fazit wie so oft beim Segeln, aber besonders wenn man alleine unterwegs ist, will man immer mindestens drei Schritte vorausgedacht haben, damit man alles vorbereitet hat, wenn es drauf ankommt. Dabei helfen Checklisten und üben, üben, üben. Denn auf Anfängerglück sollte man sich nicht verlassen.

Vielen Dank an unseren Bootseigner Rasmus, der mir das Ein- und Ausparken beigebracht hat und mir bzw. uns immer wieder aufs Neue sein Schiff anvertraut!

Foto: Kassian Jürgens https://www.segel-fotos.com/

English Version

Also to blame for the funny track is the fact that I have to dodge various Laser, 29er and 49er training groups as well as all the weekend sailors. Left alone that is a real challenge – at one point I even have to turn upwind with a flapping jib, so we don’t crash another boat – but this is a good exercise for the Silverrudder Regatta that I’m planning on doing later in the summer.

The Silverrudder goes singlehanded around the island Fynen, where we will have to go through two extremely narrow channels. This means that many ships will be in a confined space. Especially since the start is also in one of these narrow channels just in order to finish the race, not even speaking of winning, you have to master your boat 100% and always keep track of what is going on around you. So a little singlehanded sail on a Sunday on the Kiel Fjord definitely will not hurt.

After a dozen gybes I go upwind and work my way up again with a few tacks. In front of Schilksee I feel ready to try everything with the Gennaker and get started on setting everything up. The hoist goes perfectly, the gybes are still a bit bumpy at the beginning, but I have everything under control.

Dropping the Gennaker also works perfectly and on the way back to the port I have enough time to think about the next two maneuvers (dropping the mainsail and mooring). After the Genoa is beautifully furled, I still have some time to attach the fenders and open the sea fence at the stern, so I can quickly jump off the boat later in the harbour to get the mooring lines. I throw the engine back on and let the autopilot steer into the wind again with a safe distance from the shore. Now I make sure there are no knots or kinks in the main halyard and put it around the winch once, so the mainsail doesn’t come down too fast. Then I open the clamp and take turns pulling a fold to port and starboard at the tack. It all works great, only the clew is not yet neat, so I pull the wrinkles out from the back.

Then we go back to the harbour. Since the Sharifa has such a high freeboard, we always dock stern first. This means that I have to go backwards into the narrow box. The distance between the bollards is only marginally wider than the stern is wide, so I have to aim exactly. Again I have a few spectators, but everything runs smoothly, I make it into the box without the bow being turned away by the wind and quickly jump on the bow to collect the mooring lines at the front as Sharifa slides into the box. Done! Who said women cannot park?! 😉

Conclusion: As so often when sailing, but especially if you are travelling alone, you always want to have at least three steps planned ahead, so you have prepared everything when it counts. Checklists help and practice, practice, practice. Because you shouldn’t rely on beginner’s luck.

Many thanks to our boat owner Rasmus, who taught me how to park in and out and entrusts me and us with his yacht again and again!

2 Kommentare zu „Meine erste Einhand-Erfahrung Teil II“

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