Im Juni 2021, als Nadi und ich anfingen, uns Gedanken über eine potenzielle gemeinsame Olympiakampagne zu machen, war mir eines besonders wichtig: Ein Plan. Bevor ich mich für die nächsten 3 Jahre festlegen würde, wollte ich wissen, welche Aufgaben und Herausforderungen auf mich bzw. uns zukommen würden und wieviel Zeit alles in Anspruch nehmen würde. Mein Werkzeug der Wahl ist für sowas immer eine Mindmap und auf dieser Basis eine 4-Jahresplanung (in diesem Fall eine 3-Jahresplanung). Darin haben wir alles festgehalten, was wir unserer Meinung nach lernen mussten, um unser Ziel „Olympiagold“ zu erreichen.
Während der Kampagne haben wir immer wieder auf diesen Plan geschaut und konnten nach und nach immer wieder Dinge abhaken. Das war nicht nur immer ein gutes Gefühl, sondern half uns auch den Überblick zu behalten.
Nach unserem Trainingslager in Cascais, Portugal im Mai war es so weit: Wir hatten fast alle Basislernziele abgearbeitet und das auch noch im Zeitplan! Für die Kieler Woche (KiWo) bedeutete das, dass wir bereit waren ganz vorne mitzumischen, wenn wir es schafften alles abzurufen was wir gelernt hatten.

Am ersten Tag war zu wenig Wind für jegliche Wettfahrten. Dafür sollten wir am zweiten Tag und an den darauffolgenden Tagen 4 statt der ursprünglich geplanten 3 Wettfahrten segeln, um die verpassten Rennen wieder aufzuholen, und damit wir ab dem 3. Tag in Gold- (Top 25), Silber- und Bronzeflotte (Top 50 und der Rest) eingeteilt werden konnten. Die Segelanweisungen besagten, dass wir erst mit den Finalrennen starten durften, wenn mindestens vier Rennen gesegelt wurden. Sollten wir die vier Rennen am 2. Tag nicht schaffen, würden am 3. Tag alle Teilnehmer entsprechend der Zwischenergebnisse nach dem Schema 1. Gruppe Gelb, 2. Gruppe blau, 3. Gruppe rot, 4. Gruppe rot, 5. Gruppe blau, 6. Gruppe gelb, 7. Gruppe gelb usw. aufgeteilt werden.
Es kamen aber alle vier geplanten Rennen zustande. UND Nadi und ich schafften es, alles Gelernte abzurufen und legten mit den Plätzen 2 und 3 richtig gut los! Im dritten Rennen unterlief uns ein kleiner, aber kostspieliger Fehler, durch den wir „nur“ einen 12. Platz machten, aber das war egal! Und auch der 16. Platz im vierten Rennen spielte keine Rolle mehr, denn ab vier Rennen gab es einen Streicher, das heißt, dass das schlechteste Ergebnis von jedem Team nicht mit in die Wertung genommen wurde. Mit 17 Punkten lagen wir im Zwischenergebnis auf dem 16. Platz und hatten uns damit zum allerersten Mal gemeinsam für eine Goldflotte qualifiziert! Ein Meilenstein war erreicht!

Am 3. Tag war viel Wind und eine anspruchsvolle Welle. Wir ließen uns ein bisschen von den Bedingungen verunsichern und konnten anschließend nicht so ganz an unsere Form vom Vortag anknüpfen. Wir machten zwar wieder vieles gut, aber machten auch zu viele kostspielige Fehler. Mit den Platzierungen 16, 23, 16 und 21 gingen wir als 22. in den letzten Tag der KiWo.

Am 4. Tag hatten wir einige Stunden Startverschiebung, bevor wir endlich für zwei Rennen bei sehr wenig Wind und kurzer Welle vom Vortag auf die Bahn geschickt wurden. Wir hatten bei diesen Bedingungen sehr guten Speed und Nadi konnte ihr taktisches Geschick ausspielen. So kamen wir immer in guter Position an der ersten Tonne an. Leider merkte man danach in beiden Rennen wieder, dass uns noch Regattaerfahrung in dieser Klasse fehlt. Aber die Tatsache, dass wir trotz einer Kenterung im ersten Tagesrennen und einem Strafkringel im zweiten Rennen passabel abschnitten, zeigt einfach das große Potenzial, welches wir als Team haben.
Am 3. Tag wurden unsere Goldfleet-Rennen auf der großen Leinwand in Schilksee und im Internet auf Kieler Woche TV übertragen. Wer die Live Übertragung verpasst hat, kann sie hier nachschauen!

English Version
Kiel Week – Putting it all together!
In June 2021, when Nadi and I started thinking about a potential Olympic campaign together, one thing was particularly important to me: Having a plan. Before committing to the next 3 years, I wanted to know what the tasks and challenges would be and how much of my time it would require. My tool of choice for this is always a mind map and on its basis a 4-year plan (in this case a 3-year plan). With this plan, we recorded everything we felt we needed to learn in order to reach our goal of „Olympic Gold“.
During the campaign, we looked at this plan again every once in a while and were able to tick things off bit by bit. This was not only always a good feeling, but also helped us to keep track of everything.
After our training camp in Cascais, Portugal in May, the time had come: we had worked through almost all of the basic learning goals and we were on schedule! For Kiel Week (KiWo), this meant that we were ready to be among the front runners if we managed to put together everything we had learned.
On the first day there was too little wind for any races. Which meant we then had to sail 4 races on the second day and the following days instead of the originally planned 3, to make up for the missed races, and so that we could be divided into gold (top 25), silver and bronze fleet (top 50 and the rest) from day 3 onwards. The sailing instructions said that we were not allowed to start the final races until at least four races had been sailed. If we did not manage the four races on day 2, on day 3 all participants would be divided according to the preliminary results according to the following scheme: 1st yellow group, 2nd blue group, 3rd red group, 4th red group, 5th blue group, 6th yellow group, 7th yellow group and so on.
We managed to get all four races done on day 2. AND Nadi and I managed to bring everything we had learned to the race course and started really well with a 2nd and 3rd place! In the third race we made a small but costly mistake which meant we „only“ made 12th place, but it didn’t matter! And even 16th place in the fourth race didn’t matter anymore, because from four races onwards there was a discard, which means that the worst result from each team was not included in the ranking. With 17 points, we were in 16th place and had thus qualified for a Gold Fleet for the very first time as a team! A milestone had been reached!
On day 3 there was a lot of wind and choppy challenging waves. We let the conditions make us a bit nervous and then couldn’t quite match our form from the day before. Even though we did di a lot of things right again, we also made too many costly mistakes. With placings of 16th, 23rd, 16th and 21st, we went into the last day of the KiWo in 22nd place.
On day 4 we had a few hours of postponement before we were finally sent out on the race course for two races in very little wind and a difficult wave from the previous day. We had very good speed in these conditions and Nadi was able to use her tactical skills brilliantly. So we always arrived in good position at the first martk. Unfortunately, again both races revealed that we still lack regatta experience in this class. But the fact that we did well despite a capsize in the first race of the day and a penalty in the second race simply shows the great potential we have as a team.
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