Wenn du loslässt, hast du beide Hände frei!

Das Ende eines Jahres oder einer Saison ist immer ein guter Zeitpunkt zurückzublicken und die vergangene Zeit Revue passieren zu lassen. Bei mir war dieses Jahr so unglaublich viel los, es hat sich fast alles verändert.

Den Nacra17 hab ich wieder gegen meinen Laser getauscht. Vom Physikstudium bin ich zu einem Fernstudium in Lebensmitteltechnologie gewechselt und meine Wohnung in Kiel habe ich gekündigt, weil ich mehr Zeit in Australien oder irgendwo im Süden Europas verbrachte als dort oder in Deutschland überhaupt. Und erst letztens habe ich mich für eine weitere Veränderung entschieden: Ich werde nun doch 49er Fx segeln. Und diesmal lasse ich mich mit vollem Herzen und nicht bloß 3 Wochen auf das Boot ein.

Um sich mit vollem Herzen auf etwas einzulassen und nicht im wahrsten Sinne mit einem Bein in einem anderen Boot zu stehen, muss man jedoch das, was man hinter sich lässt, loslassen. Denn sonst verliert man wahrscheinlich irgendwann die Balance und sowieso kann keines der Boote wirklich losfahren, weil man sonst ins Wasser fällt.
Deswegen verkaufe ich meinen Laser und alles zugehörige Material und Ersatzmaterial. Das wäre dann Loslassen auf physischer Ebene.

Aber wie lässt man mental etwas los, mit dem man sechs Jahre seines Lebens verbracht hat?

Zunächst einmal akzeptiere deine eigene Entscheidung. Du hast sie ja schließlich selbst getroffen. Zermartere dir nicht den Kopf darüber, ob eine andere Entscheidung vielleicht doch besser gewesen wäre. Wenn du nicht selbst davon überzeugt bist, dass du das Richtige getan hast, wie soll irgendjemand anders es jemals sein?
Also steh zu dir selbst. Wir sind ja meistens selbst unsere größten Kritiker. Wenn dich deine innere Stimme nicht mehr verunsichert, kann es auch sonst niemand.

Komplett rückgängig machen kann man die Entscheidung sowieso eigentlich nie. Verschwende deine Energie also nicht darauf, potenzielle Auswege oder Umkehrmöglichkeiten zu finden. Das führt nur dazu, dass du nicht dein volles Potential ausschöpfen kannst. Dann wirst du nie erfahren, wie erfolgreich du mit dieser Entscheidung vielleicht gekommen wärst.

Ich habe mich entschieden. Ich werde diesen neuen Weg einschlagen und nicht mit Bedauern zurückschauen, sondern arbeite mit Vollgas daran, wie ich möglichst viel Zeit auf dem neuen Boot verbringen kann.

Natürlich werde ich mich immer an die geile Zeit, die ich im Laser verbracht habe, zurückerinnern und die Freunde, die ich gefunden habe, wahrscheinlich oft vermissen, weil ich sie nicht mehr so oft sehen werde. Aber zum Glück ist die Segelwelt ja klein und man läuft sich immer wieder über den Weg.

Be in it to win it!

The end of a year or a season is always a good time to look back and review what has happened in that time. For me this year, nearly everything has changed. I went from the Nacra 17 back to my Laser, quit studying physics and started studying part time/online Applied Food Science. We canceled my rented apartment in Kiel since I spent more time in Australia and Southern Europe than there or in Germany at all. And just lately I decided to make another change: I will now sail 49er Fx.

But this time (unlike last summer) I will not just give it a go for three weeks but will go for it with all my heart.
To be able to go for something with full commitment you first have to let go of what you leave behind. You just cannot juggle too many balls at once. At some point one will fall or worst case they will all fall together.
That’s why I‘m selling my Laser and all Equipment and spare Equipment to let go of all that.

But how can you mentally let go of something that you spent six years of your life with?
First of all accept your decision. After all it was you who made it. Don’t crush your head on whether another decision may have been better. How should anyone else be convinced about your decision if even you’re not?
That’s why you have to stand by yourself. We are usually our own biggest critics. So if that silly voice inside your head cannot unsettle you, no one else will.

Most of the time we cannot completely reverse our decisions anyway. So don’t waste your energy on trying to find ways around it or ways back. This will only diminish your potential for maximum success. Like that you will never know how far you could have gotten with that decision.

I made my decision. I will walk this new path and won’t look back with any regrets. Instead I am focusing on making this work and how I can spent as much time as possible on the new boat.

Of course I will always remember the great time I had in the Laser class and I will probably miss all my friends from the circuit and the amazing people I met since I won’t see them as often anymore. But luckily the sailing world is a small one and you will always see each other again.

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